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BLKÖ:Wimpffen, Heinrich Christian Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 250. (Quelle)
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Wimpffen, Heinrich Christian Freiherr von (k. k. Hauptmann, geb. zu Gratz am 1. October 1827, gefallen auf dem Felde der Ehre zu Kosmać in Dalmatien am 19. November 1869), vom Stanislaus’schen Zweige des jüngeren (Johann Dietrich’schen) Hauptastes. Ein Sohn des k. k. Majors und Platzcommandanten zu Bregenz Christian Franz Anton Freiherrn von Wimpffen aus dessen Ehe mit Margarethe Engelthal von Ehrenhorst, kam er im October 1839 zur militärischen Ausbildung in die Wiener-Neustädter Akademie, aus welcher er im September 1847 als Kaisercadet zu Baden-Infanterie Nr. 59 ausgemustert wurde. Im Juli 1848 zum Lieutenant minderer Gebühr befördert, ward er im November 1850 Oberlieutenant, im Februar 1855 Hauptmann zweiter Classe bei Wimpffen-Infanterie Nr. 22 und im März 1859 Hauptmann erster Classe im Regimente. Schon im Frühling 1848 kämpfte er in Südtirol und als das Regiment nach Ungarn gezogen wurde, daselbst im Feldzuge 1849, und zwar bei Kapolna am 26. und 27. Februar, bei Eger-Farmos am 1. März, bei Hatvan am 5. April, am Rákos am 10. und 11. April, bei Gran am 20. und in der Schlacht bei Komorn am 26. April. Dann machte er den Sommerfeldzug mit und kämpfte bei Csorna am 13., bei Raab am 28. Juni und vor Komorn am 2. und 11. Juli. In allen diesen Kämpfen bewährte er sich als beherzter, [251] tapferer Officier. Als Hauptmann machte er den italienischen Feldzug 1859 mit und errang sich durch seine ausgezeichnete Haltung in der Schlacht von Solferino (24. Juni) die ah. Belobung. Im Feldzuge des Jahres 1866 stand er mit seinem Regimente in Italien und wohnte den Gefechten bei Primolano (22. Juli) und bei Borgo (23. Juli) bei. Im Sommer 1869 ward er von Pesth nach Dalmatien übersetzt, wo eben damals die Kämpfe mit den Insurgenten stattfanden. Am 19. November genannten Jahres gerieth seine Compagnie bei Kosmać mit den Insurgenten zuerst ins Handgemenge. Dieselbe litt in diesem mörderischen Gefechte am meisten, er und sein Lieutenant du Bessé blieben auf der Wahlstatt. Der Letztere wurde zuerst durch eine feindliche Kugel verwundet und durch eine zweite getödtet. Hauptmann Wimpffen aber hatte das beklagenswerthe Geschick, als tödtlich verwundet in die Hände der entmenschten Rebellen zu gerathen und von ihnen in ihrer Weise massacrirt zu werden!