BLKÖ:Weltz, die Grafen von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 54 (1886), ab Seite: 255. (Quelle) | |||
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Welz, die Grafen von. Eines der historisch denkwürdigsten, bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts im Kaiserstaate blühenden Adelsgeschlechter, war es zunächst in Kärnthen seßhaft, wo, es das Erbstablmeisteramt, die Schlösser Welzenegg, Ober- und Unterwelz und eines der merkwürdigsten Vorrechte besaß. Wenn nämlich in vergangenen Tagen nahe bei Welzenegg unweit der Propstei Maria Saal in Kärnthen der angehende Landesfürst auf dem sogenannten Königsstuhle von einem Bauern unter ganz eigenthümlichen Bräuchen, unter denen wir nur den Backenstreich erwähnen, den er von Letzterem erhielt, die Lehen empfing, hatten die Weltz von dem Augenblicke an, wo der Landesfürst an den Königsstuhl trat, bis zum Schluß der Belehnung das äußerst gefährliche Recht, überall im Lande niederzubrennen, was ihnen beliebte, ohne Widerspruch und Gegenwehr, wenn man sich nicht mit ihnen abfand. Ueberhaupt gehörte diese Belehnung des Kärnthnerfürsten zu einem der merkwürdigsten aus den Zeiten Kaiser Karls des Großen überkommenen Bräuche des Mittelalters. Der Ursprung der Grafen von Weltz reicht in den Anfang des dreizehnten Jahrhunderts zurück, in welchem um 1240 Siegfried Weltz von Ober- und Unterwelz und Rosenfels als der „getreue Welzer“ genannt erscheint, weil er sein Vaterland Kärnthen gegen die Venetianer mit Tapferkeit und Treue beschützte. Das Geschlecht entwickelte sich allmälig in großartiger Weise, und um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts stifteten Wulfing und Hans Weltz, die Söhne des 1350 als Burggraf in der Seeling genannten Conrad und seiner Gattin Bertha von Wurtzheim, I. die Payersdorfer und II. die Spiegelfelder und Andreas von Weltz III. die Ebersteiner Linie. Diese drei Hauptlinien zweigten sich allmälig in zahlreiche Nebenlinien ab, von denen einige noch im vorigen Jahrhunderte blühten. Wir verweisen Diejenigen, welche sich über den Familienstand des sonst so denkwürdigen Geschlechtes Weltz seinem ganzen Umfange nach näher unterrichten wollen, auf den umständlichen Artikel in Zedler’s Universal-Lexikon.
Weltz, auch