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BLKÖ:Weingärtner, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weinert, Emanuel
Band: 54 (1886), ab Seite: 35. (Quelle)
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Weingärtner, Karl (Historienmaler, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Wir wissen über den Lebensgang des in Rede Stehenden, den wir in lexikalischen Werken über Kunst und Künstler in Oesterreich vergeblich suchen, aber aus seinen Bildern kennen, nur sehr wenig. Er entstammt einer deutschen seit langer Zeit in Croatien ansässigen Familie. Wo er sich in der Kunst ausgebildet, können wir nicht angeben, aber in seinen Gemälden, in welchen er seine hervorragende künstlerische Schaffenskraft vorwiegend den nicht undankbaren Motiven aus der Geschichte Croatiens und der mit demselben verbundenen Länder zuwendet, zeigt er sich als bedeutender Künstler, der eine gute Schule genossen und sich an trefflichen Vorbildern emporgearbeitet hat. Das erste größere Geschichtsbild, mit dem er die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde im Frühjahr 1885 auf sich lenkte, war „Der croatische Landtag am 4. Juli 1848“, an welchem denkwürdigen Tage Ban Jelacić im Landtage den Zug nach Wien proclamirte. Das Gemälde, das den Deutschösterreicher freilich an ein wenig erfreuliches Moment erinnert, wenn auch da das peccatur intra et extra muros wie so oft sich bewahrheitet, ist ein historisches Bild im großen Style, voll Leben und von packender Wahrheit. Die Gestalten sind sämmtlich Porträts, unter denen als in jener Sitzung eine hervorragende Rolle spielend zu nennen sind außer dem Baron Jelacić dessen Leibsereschaner Joka, der griechische Bischof Mirko Ozegovic, der katholische Erzbischof Joseph Schroll, dann die Barone Ozegovic und Dragutin Kušlan, schließlich der berühmte Bauer Sava Maravic. Das Bild, das über ein halbes Hundert lebensgroßer Gestalten im Momente lebhaftester Erregung darstellt, wurde für das croatische Nationalmuseum angekauft. Eine chemitypische Nachbildung findet sich im „Oesterreichischen Reichsboten“ vom 15. August 1885, Nr. 33, S. 12 und 13. Noch im Winter des nämlichen Jahres brachte der Künstler ein zweites historisches Bild: „Banus Graf Thomas Erdödy in der Schlacht bei Sissek am 22. Juni 1593“, das, wenn es auch dem ersteren an historischer Bedeutung und in Massengruppirung nachsteht, noch immer ein treffliches Schlachtbild vorstellt, in welchem sich Alles in der Hauptperson, in dem Helden Erdödy, concentrirt. Auch von diesem lieferte das oberwähnte Blatt, und zwar in der Nummer 155 vom Jahre 1885 eine Nachbildung. Weingärtner scheint noch ein junger Künstler zu sein, und das erste, namentlich den Wienern – in Folge des Auftretens der Sereschaner im October 1848 in Wien – wenig sympathische Bild ist wohl Ursache, daß der Künstler nirgends erwähnt wird.