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BLKÖ:Weißenthurn, Maximiliane von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weißenhofer, Adam
Band: 54 (1886), ab Seite: 176. (Quelle)
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Weißenthurn, Maximiliane von (Schriftstellerin, geb. in Wien am 1. März 1851). Eine Großnichte der dramatischen Schriftstellerin Johanna Franul von Weißenthurn [siehe diese Bd. IV, S. 341], bedient sie sich gleich ihrer Tante statt ihres eigentlichen Namens Franul des Prädicates Weißenthurn. Die Tochter eines höheren österreichischen Officiers, der bei der General-Geniedirection in Wien bedienstet war, erhielt sie eine sorgfältige Erziehung, welche durch Reisen eine weitere Ausbildung erlangte. 1873 heiratete sie, doch hatte ihre Ehe keinen Bestand, und Maximiliane trennte sich nach zwei Jahren von ihrem Gatten. Mit ihrem Töchterlein nunmehr auf sich selbst gestellt, nahm sie in ihrer wenig günstigen Lage energisch den Kampf ums Dasein auf und griff, da sich ihr keinerlei Aussichten boten, zur Feder, um durch Schriftstellerei eine anständige Selbstständigkeit zu erringen. Ihre rastlosen Bemühungen blieben nicht ohne Erfolg. Da traf sie mit dem Tode ihrer einzigen Tochter ein schwerer Schicksalsschlag. In dieser traurigen Lage widmete sie sich, um dieselbe leichter zu ertragen, mit verdoppeltem Eifer ihrem selbstgewählten Berufe, den sie abwechselnd als Max von [177] Weißenthurn und unter dem Pseudonym Hugo Falkner ausübt. Einige Zeit führte die Dame auch die Redaction des Neutitscheiner Unterhaltungsblattes „Die Biene“, welches, wenn Verfasser dieses Lexikons nicht irrt, später aufgehört hat zu erscheinen. Die Frau von Weißenthurn ist auf dem Gebiete des Romans, der Novelle, des Essays und als Uebersetzerin aus dem Englischen und Französischen thätig. Sie lebt in Wien, nur während einiger Sommermonate in Gloggnitz nächst Wien. Von ihren Arbeiten sind bekannt: „Auf einsamem Felsenriff. Roman, frei nach dem Englischen bearbeitet“ (Wien 1876); – „Eine tolle Ehe“ (ebd. 1877); – „Algerien, wie es ist“ (1877); – „Frauenliebe. Novelle“ (1882); – „Lebensbilder. Novellen“ (1884); – „Infelice. Roman“ (1885).

Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1884. Herausgegeben von Jos. Kürschner (Berlin und Stuttgart. Spemann. 32°.) VI. Jahrg., S. 284.