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BLKÖ:Weiß, Franz (Violavirtuos)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 54 (1886), ab Seite: 106. (Quelle)
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Weiß, Franz (Violavirtuos, geb. in Schlesien am 18. Jänner 1778, gest. zu Wien am 25. Jänner 1830). Er war schon ein vollendeter Violaspieler, als er nach Wien kam und in des Fürsten Rasumoffsky Privatquartett, zu welchem J. Linke (Cello), Schuppanzigh (erste Violine) und Joseph Sina (zweite Violine) gehörten, eine Anstellung fand. Er ward auch Mitglied des Quartetts, welches Schuppanzigh und nach demselben 1821 Jos. Böhm zusammenstellte. In diesem Quartett wurden auch Beethoven’s neueste Tonschöpfungen dieser Gattung zuerst durchgespielt, wodurch es eine musikgeschichtliche Bedeutung gewinnt. Weiß, der als Violinspieler in Wien den ersten Rang einnahm, veranstaltete regelmäßig eigene Concerte, meist Kammermusik enthaltend, und wie Hanslick in seiner „Geschichte des Wiener Concertwesens“ ausdrücklich hervorhebt.: „mit stark betonter Absicht, als Componist zu glänzen“. Von seinen gedruckten Compositionen sind uns bekannt: „III Quatuors p. 2 V. A. et Vc.“ Op. 1; – „III Duos p. 2 V.“ Op. 2; – „Caprices et Variations p. une Fl.“ Op. 3; – „Gran Sonate pour le Clav.“ Op. 4 (1803); – „Gr. Quintuor p. 2 V., 2 A. et Vcll.“ Op. 5; – „Gr. Sonate p. le Clav.“ Op. 6. Aber außer diesen im Stich erschienenen Compositionen schrieb Weiß zahlreiche Clavierstücke, Ouverturen, Symphonien für Saiten- und Blasinstrumente, Balletmusiken und dergleichen mehr. Einige brillante Concertant-Trios für Flöte, Hoboe und Trompete mit ganzer Orchesterbegleitung erfreuten sich, namentlich infolge des meisterhaften Vortrages der Gebrüder Alois, Anton und Joseph Khayll [Bd. XI, S. 207] ganz besonderer Beliebtheit.

Gaßner (F. S. Dr.) Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 889. – Gerber (Ernst Ludwig). Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. IV, Sp. 539. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Offenbach 1861, Joh. André, gr. 8°.) Bd. III, S. 861. – Hanslick. Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien, 8°.) S. 233.