BLKÖ:Wegmayr, Sebastian
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Wehle, Johannes Raphael | ||
Band: 53 (1886), ab Seite: 238. (Quelle) | |||
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[239] stattgehabten historischen Kunstausstellung fanden sich von ihm vor die Aquarelle: „Weintraubenstock“; – „Fruchtstück“;– „Apfelblütenzweig“; – „Pfirsichzweig“, drei .,Pflanzenstudien“ und ein in Gouache gemaltes „Blumenstück“. Auf der Abtheilung der modernen Meister in der Wiener Belvedere-Galerie ist der Künstler durch ein großes „Blumenstück“ in Oel vertreten: ein prächtiger Strauß in einer Nische auf einer Marmorplatte, daneben Trauben, ein Nest mit Eiern und ein Vogel, mit seinem ganzen Namen S. Wegmayr bezeichnet, in Uebernaturgröße, 4 Fuß 3 Zoll hoch, 3 Fuß breit. Wir finden den Künstler bald Wegmayer, bald Wegmayr geschrieben. Auf seinem Bilde im Belvedere bedient er sich selbst letzterer Schreibung.
Wegmayr, Sebastian (Blumen- und Stilllebenmaler, geb. in Wien am 7. Februar 1776, gest. daselbst am 20. November 1857). Der Sohn eines armen Berchtesgadener Arbeiters, zeigte er in frühester Jugend nicht gewöhnliche Kunstbegabung. Seinem ausgesprochenen Talente folgend, trat er frühzeitig in die k. k. Akademie der bildenden Künste ein, in welcher er acht Jahre mit allem Eifer seiner Ausbildung oblag und insbesondere der Blumenmalerei sich widmete. Seine Geschicklichkeit bahnte ihm den Weg zum Lehramte im Kunstfache, er wurde 1807 als Corrector an der k. k. Akademie angestellt und 1812 zum wirklichen Professor der Blumenmalerei befördert, in welcher Eigenschaft er später den Rang eines k. k. akademischen Rathes erhielt. Fünfundvierzig Jahre war er im Lehramte seines Kunstfaches thätig gewesen, als er 1851, bereits ein Fünfundsiebziger, in den Ruhestand übertrat. Sechs Jahre noch genoß er denselben, fortwährend mit seiner Meisterhand die herrlichsten Gebilde der Natur schaffend, die er mit einer Vollendung ausführte, daß er zu den besten Künstlern seines Faches zählt. Mit Pinsel und Palette in der Hand, wurde der 82jährige Greis bei der Ausführung seines letzten Bildes vom Tode überrascht. Der Künstler malte in Oel, Aquarell und Gouache. In Ausstellungen begegnen wir ihm erst 1830, und zwar in jener der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna, auf welcher er durch ein in Oel gemaltes „Blumenstück“ und zwei mit Leimfarben ausgeführte Blumenbilder: ein Tag- und ein Nachtstück, vertreten war. In den folgenden Ausstellungen sah man von seiner Hand 1834: „Blumen und Trauben“; 1835: „Blumen und Früchte“; 1837: „Papageien und Früchte“ und „Todtes Federwild“; 1838: „Blumen und Früchte“, sämmtlich in Oel gemalt. Von diesem Jahre ab hat der Künstler nicht mehr ausgestellt. In der aus Anlaß der Eröffnung der neu erbauten k. k. Akademie im Jahre 1879- Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XXI, S. 215 [läßt ihn bereits im Jahre 1846 gestorben sein]. – Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate geographisch dargestellt (Wien 1836, Fr. Beck’sche Buchhandlung, gr. 8°.) S. 45 [schreibt ihn da Wegmaier]; S. 56 [schreibt ihn da Wegmayer]; S. 406 [schreibt ihn da Wegmayr]; S. 447 [schreibt ihn da wie S. 56 wieder Wegmayer].