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BLKÖ:Weber, August

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 53 (1886), ab Seite: 169. (Quelle)
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5. Weber, August (Architect, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Er ist ein Schüler von Van der Nüll [Bd. XX, S. 422] und Sicard v. Sicardsburg [Bd. XXXIV, S. 204]. Sein Name tauchte erst im Jahre 1863 auf. Architect Stache regte in Wien den Bau eines Künstlerhauses an und entwarf das Programm dazu: und als am 16. Februar 1861 Seine Majestät der Kaiser der Wiener Künstlergenossenschaft einen Bauplatz unentgeltlich überließ, wurde ein Concurs für das Gebäude ausgeschrieben. In diesem Concurse erhielt der Architect August Weber 1863 in Wien – und nicht wie es in Müller-Klunzinger’s Künstler-Lexikon Bd. III, S. 840 heißt: in Paris – den ersten Preis und ward mit der Ausführung des Baues beauftragt. Seit dieser Zeit ist er in Künstlerkreisen vielgenannt, obwohl er schon mit einem Projecte für den Neubau einer Kirche zu Korös-Tarján in Ungarn auf der Ausstellung 1859 der k. k. Akademie der bildenden Künste zu St. Anna in Wien in die Oeffentlichkeit getreten war. Das nächste Werk, welches er gleichfalls nach eigenen Plänen, und zwar wie das Künstlerhaus im Renaissancestyle ausführte, ist das an der Ringstraße gegenüber dem Stadtparke gelegene Gebäude der Wiener Gartenbaugesellschaft, mit welchem auch Wintergärten verbunden sind. In der dritten allgemeinen deutschen Kunstausstellung in Wien für 1868 fanden sich Weber’s Entwürfe für ein Opernhaus in Wien, welche jedoch nicht zur Ausführung gelangten. Im genannten Jahre brachten die Zeitungen auch die Nachricht, daß unserem Künstler die Erbauung eines Theaters in einer der bedeutenderen Provinzstädte des Kaiserstaates übertragen worden sei; ferner soll er der Erbauer mehrerer geschmackvollen Villen in Wiens Umgebungen sein und Pläne eines größeren Curhauses ausgestellt haben.

Wiener Zeitung, 1868, Nr. 207, S. 673: „Zur Schlußsteinlegung des Wiener Künstlerhauses“. Von K. W(eiß). – Wiener Abendpost, 1864, Nr. 1853, S. 1144: „Der Neubau der k. k. Gartenbaugesellschaft“. – Ranzoni (Emmerich). Wiens Bauten (Wien 1873, kl. 8°.) S. 68. – Derselbe. Malerei in Wien (ebd. 1873, kl. 4°.) S. 104. – Müller (Herm. Alex. Dr.). Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart (Leipzig 1882, Bibliogr. Institut, br. 12°.) S. 548.