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BLKÖ:Wassler, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wassmuth, Anton
Band: 53 (1886), ab Seite: 142. (Quelle)
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Wassler, Joseph (Bildhauer, geb. zu Lana an der Etsch in Südtirol am 14. Februar 1841). Der Sohn eines Schreiners, beschäftigte er sich schon frühzeitig ohne Anleitung zu erhalten, mit Holzschnitzen. Als er 15 Jahre zählte, kam er, obwohl der Vater damit gar nicht einverstanden war, zu dem Bildhauer Pendl in Meran [Bd. XXI, S. 449] in die Lehre. Nachdem er vier Jahre bei demselben gelernt, nahm ihn Professor Knabl [Bd. XII, S. 133] in München in sein Atelier auf, in welchem er bis 1863 verblieb. Von München begab sich Wassler nach Köln am Rhein, wo er bei dem Bildhauer Fuchs Beschäftigung fand und unter Anderem auch an den Figuren zur Ausschmückung des Kölner Domes mit arbeitete. Nach dreijährigem Aufenthalte in Köln kehrte er 1866 in seinen Geburtsort Lana zurück, wo er nun seine eigene Werkstätte eröffnete und als ersten Auftrag den Altar für die Kapelle der englischen Fräulein in Meran zu verfertigen bekam. Dieser Arbeit folgten alsdann der „Kreuzweg“ in 14 Reliefdarstellungen für die Pfarrkirche in Niederlana, und „der Hochaltar“ nebst „zwei Seitenaltären“ in der Pfarrkirche zu Algund bei Meran (1871). Durch diese Werke lenkte er die Aufmerksamkeit der Kunstkenner auf sich, und so erhielt er im Jahre 1872 von dem k. k. Ministerium für Unterricht und Cultus ein Reisestipendium zur weiteren Ausbildung in seiner Kunst. Er trat die Reise über Venedig nach Wien an, wo er in der Albertina, dann im österreichischen Gewerbemuseum und in anderen Sammlungen verschiedene Skizzen aufnahm und sich namentlich in den Geist der Renaissance einstudirte. Zu Ostern 1873 kehrte er nach Lana zurück, wo er sofort den Auftrag erhielt, ein kolossales – 15 Wiener Schuh hohes – Grabdenkmal aus Sandstein für die Familie Kirchlehner auszuführen, das dann auf dem Friedhofe in Meran aufgestellt wurde. In den letzten Tagen des October 1875 übersiedelte Wassler von Lana, wo er bis dahin gearbeitet, nach [143] Meran und ging nun an die Ausführung eines Altars für die Hauskapelle des Deutschordens-Priester-Conventes zu Lana. Das größte von ihm bisher vollendete Werk ist der Altar in der Pfarrkirche zu Mais bei Meran. Ferner wurde er mit der Ausführung der inneren Einrichtung der in Restauration begriffenen Pfarrkirche in Meran betraut, und zwar nach den Zeichnungen des Oberbaurathes Freiherrn Friedrich Schmidt [Bd. XXX, Seite 244, Nr. 37] Einen kleinen Altar vollendete er im Jahre 1881 für die Schwestern zum armen Kinde Jesu in Wien. Ueberdies gingen nach seinen eigenen Entwürfen aus seinem Atelier hervor stylisirte Wohnungseinrichtungsstücke, welche er auf Bestellung nach Deutschland, England und Rußland geliefert hat.