BLKÖ:Wantzl, Wenzel von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Wanker, Ferdinand Geminian |
Nächster>>>
Wanzura, Ernst von | ||
Band: 53 (1886), ab Seite: 75. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Wenzel von Wantzl in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[76] um das eben erbeutete Palladium und obgleich er bereits zwei Schuß- und eine Stichwunde erhalten hatte, brachte er es aus dem Getümmel zurück. Er wurde dafür mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Der Fahne aber stand noch ein besonderer Ehrentag bevor. Es war der zweite Schlachttag bei Aspern, der 22. Mai 1809. Schon am 21. Mai hatte das 1806 dem Baron Zach verliehene Regiment ruhmvollen Antheil genommen an der heldenmüthigen Abwehr der Infanterie des Feldmarschall-Lieutenants Prinzen Hohenzollern gegen die wüthenden Angriffe der französischen Reitermassen. Am 22., als nämlich ein und das andere Bataillon thatsächlich zu weichen beginnt, stellte sich in diesem entscheidenden Gefechtsmomente der Generalissimus Erzherzog Karl, die Leibfahne des eben in seiner Nähe kämpfenden Regiments Zach ergreifend, an dessen Spitze und führte es unter begeisterten Vivats der Soldaten gegen den Feind. Alle anderen Bataillone stürmten nun in enthusiastischer Begeisterung dem Regimente nach, und furchtbar wüthete das Bajonnet in den dichtgedrängten Reihen der Franzosen. Das Regiment Zach drang in das in Schutt und Trümmer geschossene Aspern und besetzte diesen Ort. Dies war auch der Moment, in welchem Napoleon, der bereits Kunde erhalten, daß seine Rückzugslinie, wenn noch nicht abgeschnitten, doch sehr gefährdet sei, die Schlacht abbrechen und nur noch um den Besitz von Aspern und Eßlingen kämpfen ließ, welch letzteren Ort die Franzosen auch behaupteten, weshalb die Geschichtschreiber der großen Nation immer nur von einer Schlacht bei Eßlingen, nicht aber von Aspern berichten, wo sie vor der römischen Tapferkeit der österreichischen Legionen die Waffen streckten. Feldwebel Wantzl, zum Officier ernannt, rückte allmälig zum Stabsofficier vor, wurde Platzmajor in Essegg und starb, im Jahre 1846 in den Adelstand erhoben, als Oberstlieutenant im hohen Alter. – Sein Sohn Georg diente gleich seinem Vater in der kaiserlichen Armee, war im Jahre 1862 ältester Hauptmann im Infanterie-Regimente Erzherzog Heinrich Nr. 62 und wurde später Oberstlieutenant und Platzcommandant in Alt-Gradisca.
Wantzl, Wenzel von (k. k. Oberstlieutenant, geb. in Böhmen im letzten Viertel des achtzehnten Jahrhunderts, gest. 1854). Er diente im k. k. Infanterie-Regimente Graf d’Alton Nr. 15, später Baron Zach, heute Adolph Herzog von Nassau. Das Regiment kämpfte von 1792 bis 1794 in den Niederlanden und am 17. April letztgenannten Jahres bei Arlon. Ein Bataillon stand auf dem Hirschberge vor diesem Orte, und durch des Feindes Feuer und wiederholte Reiterangriffe nach einer muthvollen Vertheidigung doch zum Weichen gebracht, verlor es dabei die Fahne. Feldwebel Wantzl, dies gewahrend, sammelte sofort einige Leute des Regiments, warf sich dem herandringenden Feinde entgegen, stritt mit Löwenmuth- Militär-Zeitung (Wien, gr. 4°.) 1861, Beilage, Nr. 41.