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BLKÖ:Waltherr, Ladislaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Walther, Philipp
Band: 53 (1886), ab Seite: 20. (Quelle)
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Waltherr, Ladislaus (Geschichtsforscher, geb. zu Tarczal im Zempliner Comitate Ungarns 1. November 1788, gest. 23. October 1863). Der Sohn eines Wirthschaftsbeamten der gräflichen Familie Károlyi, beklagte er, erst sieben Jahre alt, den Tod seines Vaters. Des verwaisten Knaben nahmen sich die mütterlichen Verwandten an und ließen ihn zu Tarczal, Tokaj, Szegedin und Kaschau die Schulen besuchen. In letzterer Stadt beendete er 1809 den rechtswissenschaftlichen Curs; 1811 erhielt er auf der Károlyi’schen Domäne Holdmezővásárhely die erste Anstellung und kam schon 1813 als Secretär der Centraladministration der gräflichen Familiengüter nach Pesth. 1819 wurde er Director der Domäne Tótmegyer, 1822 auch Archivar des gräflichen Hauses, in welcher Eigenschaft er nach vierzigjähriger Dienstzeit in den Ruhestand übertrat. Neben seinem Berufe als Privatbeamter lag Waltherr, durch seine Stellung als Archivar begünstigt, archäologischen und archivalischen Studien ob. Er hat zwar kein selbständiges Werk herausgegeben, aber an 37 Abhandlungen historischen, culturhistorischen und antiquarischen Inhalts in den verschiedenen wissenschaftlichen Organen seines Vaterlandes, so in „Magyar tudományos értesitő“, „Tudomány tár“, „Magyar tudós társasági névkönyv“, „Tudományos gyüjtemény“, „Hasznas mulatságok“, „Athenaeum“ und „Religio“, veröffentlicht. Von seinen Arbeiten gedenken wir der folgenden als der wichtigeren: „Weihnacht und Christihimmelfahrt“ – „Einiges über die Raaber bischöfliche Diöcese“ – „Ladislaus SzalIkai’s Brief vom Jahre 1510 an Franz Bánffy“ – „Porcshalma und der See Ecsed“ – „Ungarische Kalenderalterthümer“ – „Die ungarischen Monatsnamen“. – Waltherr hat mit seinen Abhandlungen manches geschichtliche Dunkel geklärt und da er zu einer Zeit arbeitete, in welcher der nationale Gedanke noch nicht in die große Masse gedrungen war, nicht unwesentlich zur Beförderung der Geschichtschreibung beigetragen. 1832 ernannte ihn die ungarische Akademie der Wissenschaften zu ihrem correspondirenden Mitgliede.

Szinnyei (József). Hazai és külföldi folyó-iratok magyar tudományos Repertóriuma. Történelem és annak Segédtudományai, d. i. Szinnyei’s Geschichtsrepertorium (Budapesth 1874, gr. 8°.) S. 53, 126, 127, 162, 298, 526, 546, 554, 605, 847, 866. – Magyar tudományos Akadémiai Almanach, d. i. Almanach der ungarischen [21] Akademie der Wissenschaften, 1864, S. 283. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1858, Gustav Emich, 8°.) Bd. II, S. 622.