BLKÖ:Wallis, Olivier Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 52 (1885), ab Seite: 268. (Quelle) | |||
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Ottinger in der Relation über dasselbe des tapferen Officiers in auszeichnender Weise gedenkt. Auch im weiteren Verlaufe der Feldzüge 1848 und 1849 gab der Graf Proben seines Muthes und seiner Tapferkeit. 1854 wurde er Major im 8. Uhlanen-Regimente, 1859 Oberstlieutenant im 4. Kürassier-Regimente und am 21. Mai 1860 Oberst und Commandant des 2. Freiwilligen-, nachmaligen Huszaren-Regiments Nr. 14. Nach 1868 rückte er zum Generalmajor und 1873 zum Feldmarschall-Lieutenant vor, als welcher er die 11. Infanterie-Truppendivision in Lemberg commandirte. Für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde erhielt Graf Wallis zuerst das Militär-Verdienstkreuz, dann 1850 den Orden der eisernen Krone dritter Classe mit der Kriegsdecoration und im October 1866 das Ritterkreuz des Leopoldordens gleichfalls mit der Kriegsdecoration. Die schweren, in [269] den Feldzügen, die der Graf mitgemacht, empfangenen Wunden hatten in den letzten Jahren seinen Kräftezustand ganz herabgemindert und sein Leiden bis zur Unerträglichkeit gesteigert. Im Winter 1876 ging der schwerkranke Graf nach Wien, um ärztlichen Rath und Linderung seiner Schmerzen zu suchen. Da er keine Hilfe fand, wollte er sich selbst helfen. Am 5. Mai 1876 Nachmittags nahm er diesen traurigen Versuch an sich vor. In der sogenannten Gewehrfabrik (Währingerstraße), auf der in das erste Stockwerk führenden Treppe, wurde der General von Leuten, welche auf einen daselbst gefallenen Schuß herbeigeeilt waren, mit heftig blutender Wunde, die er sich in des Herzens nächster Nähe beigebracht hatte, gefunden. Sofort leistete man alle mögliche Hilfe. Obgleich die Wunde tödtlich war, gelang es doch der sorgfältigsten ärztlichen Behandlung und Pflege, den Schwergetroffenen am Leben zu erhalten, der noch zur Stunde als Feldmarschall-Lieutenant a. D. in Galizien lebt. Graf Olivier hatte sich 1853 mit Sophie geborenen von Szymanowska vermält, aus welcher Ehe eine Tochter Marie vorhanden ist.
Wallis, Olivier Graf (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. 1821), vom zweiten Zweige der jüngeren Linie. Ein Sohn des Grafen Michael Olivier aus dessen Ehe mit Maria Gräfin Batthyány, trat er frühzeitig in das Regiment Sachsen-Coburg-Uhlanen Nr. 1, in welchem er 1843 zum Unterlieutenant avancirte. 1848 bereits Rittmeister im Regimente, that er sich im Gefechte bei Babolna am 28. December so hervor, daß Generalmajor- Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, F. B. Geitler, gr. 8°.) Bd. I: „Kürassiere und Dragoner“ S. 123; Bd. II: „Huszaren“ S. 323; Bd. III: „Uhlanen“ S. 38, 40, 44 und 220. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1876, Nr. 123: „Selbstmordversuch des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Wallis“.