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BLKÖ:Vuchetich, Mátyás

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vuchetich, Andreas
Band: 52 (1885), ab Seite: 13. (Quelle)
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Vuchetich, Mátyás (magyarischer Rechtsgelehrter, geb. zu Brynie, einer im Oguliner Grenzbezirke gelegenen Ortschaft, im Jahre 1767, gest. zu Pesth am 22. September 1824). Nachdem er [14] das Gymnasium beendet hatte, widmete er sich an der Rechtsakademie in Preßburg, später an der Pesther Universität der Jurisprudenz, erlangte an letzterer daraus die Doctorwürde und veröffentlichte bei dieser Gelegenheit die „Dissertatio inauguralis juridica de Culpa a Mandatario praestanda“ (Pestini 1790, 8°.). Nun für den gelehrten Beruf sich entscheidend, wurde er zunächst Professor des römischen, bürgerlichen und Criminalrechtes an der Rechtsakademie zu Kaschau. Im Jahre 1809 aber in gleicher Eigenschaft an die Pesther Hochschule berufen, wirkte er daselbst bis zu seinem im Alter von 57 Jahren erfolgten Tode. In seinem Fache auch als Schriftsteller thätig, gab er heraus: „De origine civitatis“ (Cassoviae 1802, Landerer, 8°.), ist gegen das im Jahre 1801 zu Preßburg bei J. N. Schauff erschienene „Systema antiphilosophicum de origine civitatis“ des Professors Johann Adami (geb. 1738, gest. 1821) gerichtet; – „Conspectus legum Criminalium apud Hungaros ab Exordio Regni eorum in Pannonia usque ad hodiernum diem conditarum“ (Cassoviae 1805, F. Landerer, Fol.), ein Werk für die Geschichte des ungarischen Strafrechtes, unbedingt von nicht geringem Werthe; – „Institutiones juris criminalis Hungarici in usum Academiarum“ (Budae 1819, 8°.), die ungarische Hofkanzlei zeichnete den Verfasser dieses Handbuches durch einen Ehrenpreis von 2000 fl. aus; – „Elementa juris feudalis“ (Budae 1824), Vuchetich’s letztes Werk. 1811 und 1812 bekleidete derselbe an der Pesther Universität die Decan-, 1821 die Rectorwürde. Daß er kein einfacher Gesetzcompilator, sondern ein denkender Rechtsgelehrter war, dafür spricht schon die Thatsache, daß kein Geringerer als der gegenwärtige ungarische Justizminister Theodor Pauler in einer magyarischen rechtswissenschaftlichen Zeitschrift, welche von Zeit zu Zeit biographische Lebensbilder einheimischer Rechtsgelehrten brachte, ein solches von Vuchetich veröffentlicht hat.

Törvénykezési lapok, d. i. Blätter für Gerichtswesen (Pesth, schm. 4°.) 13. und 16. Jänner 1858, Nr. 30 und 31: „Vuchetich Mátyás“. Von Pauler Tivadar. – Tudományos Gyüjtemény, d. i. Wissenschaftliche Sammlung (Pesth) Band III (1824) S. 115 u. f.: „Nekrolog“.