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BLKÖ:Vrécourt, Anton Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vrchlický, Jaroslav
Band: 52 (1885), ab Seite: 4. (Quelle)
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Vrécourt, Anton Graf (k. k. Rittmeister, geb. zu Szoláth in Ungarn 10. October 1769, gest. 10. März. 1846). Ein Sohn des Grafen Wenzel aus dessen Ehe mit Francisca geborenen Freiin von Himmelberg, trat er am 20. Juni 1778 in die Wiener Neustädter Militärakademie, aus welcher er am 12. December 1787 als Fahnencadet zu Nadásdy-Infanterie Nr. 39 ausgemustert wurde. Später kam er zum Regimente Albert-Carabinier, in welchem er die Feldzüge 1789, 1793 und 1796 mitmachte. In letzterem, damals Oberlieutenant, zeichnete er sich am 28. August bei der Einnahme der Stadt Bamberg besonders aus. Mit 80 Reitern seines Regiments umging er die vom Feinde besetzte Stadt, drang in der Nacht dann plötzlich in dieselbe ein, machte 2 Officiere nebst 200 Mann zu Gefangenen, führte Munitions- und Packwagen mit sich fort und befreite überdies die Geiseln[WS 1] von Amberg. Im Berichte des Generalissimus Erzherzogs Karl wird er unter den Ausgezeichneten genannt. Weiter kämpfte er in den Feldzügen 1800 und 1805 und erhielt mehrere Wunden am Kopfe. Im Feldzuge 1809 stand er bei Knesevich-Kürassieren Nr. 11 und kämpfte in der Schlacht bei Aspern mit, in welcher das Regiment sich durch besondere Bravour hervorthat und auch namhafte Verluste erlitt. In der Relation wird Rittmeister Anton Graf [6] Vrécourt von dem General der Cavallerie Johann Fürsten Liechtenstein unter den Helden des Tages genannt. Die vielen Wunden, welche der tapfere Soldat in den Kriegen erhalten hatte, nöthigten ihn, am 31. August 1812 als Premier-Rittmeister in den Ruhestand überzutreten. Am 22. Juni 1822 kam er in das Wiener Invalidenhaus. Graf Anton hatte sich am 24. April 1798 mit Anna Maria geborenen Freiin von Watlet vermält, welche am 10. December 1819 starb. 1832 ist nicht das Todesjahr des Grafen, wie hie und da irrthümlich angegeben wird, sondern das seines Sohnes Wenzel.

Historisch-heraldisches Handbuch zum genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha 1833, Just. Perthes, 32°.) S. 1041 [nach diesem wäre Graf Anton am 6. März 1832 gestorben]. – Leitner von Leitnertreu (Th. Ig.)[WS 2]. Ausführliche Geschichte der Wiener Neustädter Militärakademie (Hermannstadt 1852, 8°.) S. 476. – Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, F. B. Geitler, gr. 8°.) Bd. I: „Die Kürassiere und Dragoner“, S. 87 und 294. – Derselbe. Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen 1880, Lex.-8°.) Bd. II: S. 17, Jahr 1796; S. 21, Jahr 1796; S. 107, Jahr 1809. – Svoboda (Johann). Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militär-Akademie von der Gründung des Institutes bis auf unsere Tage (Wien 1870, Selbstverlag, schm. 4°.) Sp. 160 [nach diesem gestorben am 10. März 1846].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Geißeln.
  2. Vorlage: Leitner von Leitnertreu (Th. Jos.).