BLKÖ:Ulmann, Marian
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 49 (1884), ab Seite: 3. (Quelle) | |||
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von Elvert, ein kompetenter Fachmann, ganz kurz und kategorisch als „eine weitausschweifende, ziemlich gehaltlose Zusammenstoppelung ohne alle Kritik“ bezeichnet. Mehr Werth ist er geneigt einzuräumen einer zweiten Arbeit des Autors, welche sich „Neu-Mähren von 1006 bis 1686“ betitelt und als Handschrift mit mehreren anderen Manuscripten desselben in die bekannte Cerroni’sche Sammlung gelangte. Unter diesen Handschriften Ulmann’s finden wir eine „Historia incursus Borussici in Moraviam 1741“ (Fol.). Ulmann starb als Subsenior seines Stiftes im Alter von 68 Jahren.
Ulmann, Marian (Geschichtsforscher, geb. zu Kwassitz am 8. November 1694, gest. am 7. Februar 1765). Nachdem er die philosophischen Studien zu Olmütz beendet hatte, trat er 1712, 18 Jahre alt, in das Prämonstratenser-Chorherrenstift Hradisch nächst Olmütz, in welchem er 1718 zum Priester geweiht wurde. 1724 fungirte er zu Czertkowitz, 1732–1733 zu Boniowitz und 1734 zu Kronau in Mähren als Pfarrer. Im Jahre 1737 in das Stift als Sonntagsprediger zurückberufen, benützte er die Muße seines geistlichen Amtes ausschließlich zu Studien über die Geschichte seines eigenen Vaterlandes Mähren. Als Frucht dieser Studien erschien das Werk: „Alt-Mähren, d. i. geographisch-chronologisch-historische Beschreibung zweyer nach einander gewesten (sic) Königreiche. 1. der Markomanen, 2. der Slawen und Slowinen oder Heneten; worinen zugleich die Geschichte deren Königen und Herzogen, die Sitten und Gewohnheiten dieser Völkeren, aus den Kirchen- als Welt-Geschichten gezogene vornehmere Thaten Römischen Päpsten, Kaisern und mit Alt-Mähren gränzenden Völkern, auch andere merkwürdige geist- und weltliche Begebenheiten, Ordensstiftungen und Irrlehren enthalten“, zwei Theile (Olmütz 1762, Fol.), welche Herr- d’Elvert (Christian). Historische Literaturgeschichte von Mähren und Oesterreichisch-Schlesien (Brünn 1850, Rudolph Rohrer’s sel. Witwe, gr. 8°.) S. 138, 218, 300 und 301. – National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 463. – Meusel (Johann Georg). Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Ausgearbeitet von – – (Leipzig 1815, Gerhard Fleischer der Jüngere, gr. 8°.) Bd. XIV, S. 188 [nach diesem gest. am 6. Februar 1765].