BLKÖ:Trombini, Cesare
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 47 (1883), ab Seite: 242. (Quelle) | |||
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[243] sind. Zu diesem Zwecke reiste er nach Wien und nahm Unterricht bei dem berühmten Violinvirtuosen Mayseder [Bd. XVII, S. 195], welcher mit der Meisterhaftigkeit der Technik auch eine gediegene Kenntniß des Contrapunkts vereinte. Bei diesem großen Meister bildete er sich, nur mit Unterbrechung des Jahres 1848, in welchem Kunst und Künste Barricaden bauten, bis 1850, dann kehrte er in sein Vaterland zurück. Um diese Zeit ging sein Vater als Supplent der Professur der chirurgischen Klinik nach Venedig, und als derselbe bald darauf von da als Primarius der Chirurgie nach Vicenza berufen wurde, übernahm der Sohn, ein kaum zwanzigjähriger Jüngling, daselbst die Stelle eines Orchesterdirectors im Teatro Eretenio. Drei Jahre führte er das Directorium, seine jungen Kräfte über die Gebühr anstrengend, dann gab er diesen Posten auf und kehrte zu seinem Lieblings-Instrument, der Violine zurück. Im Winter 1857 eben im Begriffe, eine Kunstreise nach Deutschland und Rußland anzutreten, traf er in Mailand mit dem berühmten Contrabaß-Virtuosen Giovanni Bottesini zusammen, und nun verbanden sich die beiden Künstler und gaben zuerst in Mailand vereint eine Reihe glänzender Concerte[WS 1]. Die weiteren Schicksale Trombini’s sind dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt. Auch als Compositeur hat sich Trombini versucht, aber wir kennen von ihm nur Opus 1: „L’Addio a V... Elegia con accomp. di Piano forte“ (Milano, Ricordi).
Trombini, Cesare (Violinvirtuos, geb. zu Padua am 18. Februar 1835). Sein Vater Antonio war ein namhafter Chirurg und die Mutter Emilie eine geborene Roncati. Die Familie übersiedelte bald nach Cesares Geburt nach Udine. Als der sechsjährige Knabe eines Tages daselbst den berühmten italienischen Violinvirtuosen Luigi Baseggio hörte, wurde er von der Kunst dieses Meisters so hingerissen, daß er nun selbst das Violinspiel erlernen wollte. Unter Baseggio’s Leitung machte er bald ganz außerordentliche Fortschritte, und erst neun Jahre alt, trat er bereits im Apollineum zu Venedig öffentlich auf und feierte einen glänzenden Erfolg. So berauschend nun derselbe auch war, der Knabe fühlte, daß er auf der betretenen Bahn nicht innehalten, sondern vorwärts schreiten müsse, und begnügte sich nicht länger blos mit der Technik des Spiels, er suchte vielmehr ganz in den Geist desselben einzudringen, sofern darunter Auffassung, Ausdruck und Vortrag gemeint- Pietrucci (Napoleone). Biografia degli artisti padovani (Padova 1858, gr. 8°.) p. 270.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Conzerte.