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BLKÖ:Trattner, Thomas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 46 (1882), ab Seite: 292. (Quelle)
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4. Einen Thomas Trattner führt Nagler in seinem Künstler-Lexikon als Kupferstecher an und gedenkt der folgenden, zwei Blätter: Ferdinands IV. D. G. utriusque Siciliae Rex“, Trattner sc., 1767 (ist ein in Klauber’s Manier behandeltes Folioblatt); – „Pierre Léopold archiduc Austriae“ (späterer Kaiser Leopold II.), Thom. Tratten (sic) fec. [Ich selbst kenne auch ein Bildniß der Prinzessin Josepha Maria, Karl Albrechts von Bayern sechster Tochter (geb. 30. März 1739), welche sich am 23. Jänner 1762 mit Kaiser Joseph II. vermälte. Es ist ein Brustbild mit Hermelin in Folio. Am Unterrande Wappen und französischer Titel: „Se fait et se vend à Vienne chez Jean Thomas de Trattnern 1775“. Nagler hegt Zweifel, ob der Buchhändler Johann Thomas Trattner auch wirklich der Stecher der erstgenannten zwei Blätter sei und fügt als Beweis seines Bedenkens die Thatsache bei, daß derselbe auf einige von ihm verlegte Blätter seinen Namen gesetzt, wie dies auf einem Stiche von Anton Tischler [Bd. XLV, S. 179], welcher den im Duell Verwundeten nach Gerh. Dow vorstellt, geschehen und aus der Bezeichnung: „Se fait et se vend“ auf dem von mir citirten Bilde so ziemlich deutlich herauszulesen ist. Auch unter dem auf dem Blatte „Pierre Léopold angegebenen Namen Tratten, der [293] übrigens auch auf einem anderen Kupferstiche in Folio: „Consolatrix afflictorum“, welcher die Büste der Mutter Gottes nach einem altitalienischen Meister darstellt, angegeben ist. vermuthet, und wohl nicht mit Unrecht Nagler unseren Joh. Thomas Trattner. Dabei bleibt nicht ausgeschlossen, daß sich dieser im Kupferstechen versucht und genannte Blätter auch selbst gestochen haben mag, wenn es auch wahrscheinlicher ist, daß statt des eigentlichen Stechers nur die Firma, welche den Stich besorgte, angegeben ist. Es ist dies auch eine heutzutage bei den Holzschnitten herrschende Unsitte, indem wir auf oft ganz vortrefflichen Xylographien in sehr vielen Fällen statt des eigentlichen Künstlers, der das Blatt geschnitten, nur die xylographische Anstalt, in deren Verlag das Blatt erschien, angegeben finden, ein Vorgang, der dem Sammler und Kunsthistoriker die Arbeit ungemein erschwert.