BLKÖ:Thorwächter, Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 44 (1882), ab Seite: 264. (Quelle) | |||
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Franz Joseph Sulzer über [265] den wahren Standort der Trajan’schen Brücke“ (Bd. VII, S. 81 bis 93), in der Gegenwart weit überholt durch Joseph Aschbach’s Abhandlung: „Ueber Trajan’s steinerne Donaubrücke“ mit zwei Tafeln und drei Holzschnitten (Wien 1858, 4°.), auch im August-Heft des dritten Jahrganges der „Mittheilungen der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale“; bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daß Thorwächter das Verdienst der Erhaltung des handschriftlichen Theiles von F. J. Sulzer’s [Bd. XL, S. 306] „Geschichte des transalpinischen Daciens“ gebührt, welchen dann Engel in seiner „Geschichte des ungarischen Reiches und seiner Nebenländer“ bei Bearbeitung der Geschichte der Walachei und Moldau reichlich benützt hat; – in den Siebenbürgischen Provinzialblättern: „Nachgetragene Züge zu dem Leben des Joseph Pap Fogarasi“ (Bd. II, S. 152 u. f.) ergänzt die in der Quartalschrift (Bd. VI, S. 310 u. f.) mitgetheilten Züge Fogarasi’s; – „Kurze Chronik unitarischer Schulrectoren am Alt-Klausenburger Collegium im sechzehnten Jahrhundert“ (Bd. II, S. 228 bis 245); – „Uebersetzung einer Rede des Maros-Vásárhelyer Professors Johann Tompa“ (Bd. III, S. 165 bis 187); – „Chronologisches Verzeichniß der sächsischen Pfarrer des damaligen Bolkatscher, vormals genannten Kukelburger Capitels“ (Bd. IV, S. 192 bis 216). In Handschrift hinterließ er: „Dissertatiuncula super quaestionem: num S. Rex Stephanus Transylvaniam solemni armorum expeditione in suam potestatem redegerit nec ne?“ Thorwächter war ein fleißiger Forscher und Sammler auf dem Gebiete seiner heimatlichen Geschichte, leider ist Alles nach seinem Tode in Verlust gerathen. Trausch schreibt von ihm: „er war ein unglücklicher Gatte und Vater“.
Thorwächter, Andreas (Schriftsteller, geb. in Hermannstadt um das Jahr 1760, gest. zu Großpold am 17. April 1815). Er besuchte das Gymnasium in Hermannstadt, dann das reformirte Collegium zu Maros-Vásárhely und bezog 1784 die Universität in Jena. In seine Geburtsstadt zurückgekehrt, fand er daselbst Anstellung als Schulcollega und Spitalskirchenprediger. Im Jahre 1793 wurde er Pfarrer in Klausenburg, im November 1798 in Bolkatsch und endlich im März 1808 in Großpold, wo er nach siebenjähriger Thätigkeit starb. Thorwächter hat Mehreres durch den Druck veröffentlicht. Im Buchhandel kam von ihm außer einer Trauerrede: „Zum Andenken eines guten und hoffnungsvollen Mädchens Juditha Steller – am Tage ihrer Beerdigung“ (Klausenburg 1794, 8°.) nur noch eine „Kurze Sammlung von Launen und Ernst“ (Hermannstadt 1789, J. G. Mühlsteffen, 8°.), heraus, dagegen ließ er viele Arbeiten in siebenbürgischen periodischen Blättern erscheinen, und zwar in der „Siebenbürgischen Quartalsschrift“: „Von den alten Buchdruckereien der sozinischen Glaubensverwandten oder sogenannten Unitarier in Siebenbürgen“ (Bd. IV, S. 264 bis 283); – „Kirchen- und Schuletat der Unitarier in Siebenbürgen“ (Bd. V, S. 1 bis 24); – „Muthmaßungen über die ersten Beförderer des Christenthums in Siebenbürgen“ (Bd. V, S. 145 bis 159); – „- Trausch (Joseph). Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen (Kronstadt 1871, Johann Gött und Sohn, gr. 8°.) Bd. III, S. 398.