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BLKÖ:Thürheim, Christoph Leopold

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 44 (1882), ab Seite: 274. (Quelle)
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5. Christoph Leopold (geb. zu Ebelsberg am 10. December 1629, gest. zu Linz am 9. August 1689), ein Sohn Hans Christophs Freiherrn von Thürheim aus dessen Ehe mit Anna Martha Freiin von Tauffkirchen, war Kämmerer Kaiser Leopolds I., auch Landrath und während des ersten Türkenkrieges 1663 kaiserlicher Commissär für das Marchlandviertel, wo er in Perg das Aufgebot zu sammeln hatte. Im Jahre 1672 fungirte er zum ersten, 1683 zum zweiten Male als Verordneter des oberösterreichischen Herrenstandes, „in welcher Eigenschaft er sehr viele wichtige, ihm aufgetragene Justiz- und Landescommissionen, besonders im schwedischen und späteren Türkenkriege zum Nutzen des Landes rühmlich verrichtete“. In der Pfarrkirche zu Käfermarkt stiftete er den St. Sebastiansaltar und erbaute eine eigene Thürheim’sche Familiengruft nebst Altar über derselben, auch gründete er im Markte Laßberg ein Spital für arme Pfründner. Christoph Leopold vermälte sich 1657 mit Anna Judith Gräfin von Salburg (gest. 1668), dann im Jahre 1678 mit Maria Katharina Gräfin Preysing, welche 1739 als verwitwete Gräfin Salburg starb. Aus beiden Ehen gingen fünfzehn Sprossen hervor, von denen vier im zartesten Kindesalter starben. Von den Söhnen gedenken wir außer den in besonderen Skizzen erwähnten Christoph Wilhelm, Georg Sigmund und Franz Christoph noch Otto Karl Christophs (geb. zu Puchheim am 18. December 1664, gest. 1700), welcher mit der Würde eines Domherrn [275] und Capitulars der Hochstifter Regensburg und Olmütz bekleidet, als Pfarrer zu Aspach wirkte. Die Töchter Christoph Leopolds waren: Anna Sidonia (geb. 1658), vermält mit Felix Grafen Preysing; Maria Francisca (geb. 1660), verheiratet mit Julius Grafen Rottal, dann mit Rudolph Grafen Gersdorf; Katharina Elisabeth (geh. 1663), Klosterfrau der Augustinerinen zu St. Lorenz bei Wien; Judith Isabella (geb. 1667, gest. 1736), 1689 verehelicht mit dem 1734 verstorbenen kurbayrischen geheimen Rath Leonard Simpert Grafen von Törring-Jettenbach; Maria Johanna Katharina (geb. 1679, gest. 1763), Priorin der Ursulinerinen zu Landshut; Maria Anna Elisabeth (geb. 1680, gest. 1765), Ursulinerin zu Linz; Maria Johanna Josepha (geb. 1687), vermält mit Andreas Grafen Lengheimb. Christoph Leopold stand bei Hof in hoher Achtung. Welch besonderes Vertrauen auf ihn höchsten Ortes gesetzt wurde, beweist folgender Fall. Ein im allerhöchsten Auftrage erlassenes Decret der Landeshauptmannschaft ddo. 10. Februar 1679 gab ihm bekannt: „daß zu ihm das besondere Vertrauen gesetzt werde, die beiden Grafen Michael Wenzel Weißenwolf und Lobgott Kuefstein von einem vorhabenden Zweikampfe und Feindschaft abzuhalten und zu versöhnen“, zu welchem Ende er sich nach Linz begeben sollte. Beiden Cavalieren war bereits durch den Landeshauptmann nach vorausgegangenem scharfen Verbot der Arrest auf ihren Zimmern anbefohlen und die schwerste Ungnade und hohe Strafe angedroht. In diesen Verhältnissen fand sie Christoph Leopold, als er in Linz eintraf, und seinen Bemühungen gelang es, sie vollkommen zu versöhnen. Ursache des Zwistes waren Mißverständnisse und Hin- und Herträgereien der beiderseitigen Herrschaftsverwalter. [Hohenegg, Bd. II, S. 651. – Kurz, Geschichte der Landwehr, Bd. I, S. 215. – Pritz, Geschichte Oberösterreichs. Bd. II, S. 451.] –