Zum Inhalt springen

BLKÖ:Sztankovics, Ludwig Freiherr (Sohn)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Sztankovics, Johann
Band: 42 (1880), ab Seite: 257. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Ludwig Sztankovics in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sztankovics, Ludwig Freiherr (Sohn)|42|257|}}

Sztankovics, Ludwig Freiherr, Sohn (k. k. Hauptmann, geb. im Jahre 1833, gest. an seinen Wunden zu Verona am 29. Juni 1859). Der ältere Sohn des k. k. Feldzeugmeisters und Ritters des Maria Theresien-Ordens Ludwig Freiherrn von Sztankovics [s. d. S. 254]. Dem Berufe seines Vaters sich widmend, erhielt er seine militärische Ausbildung in der k. k. Genie-Akademie und trat, 18 Jahre alt, als Unterlieutenant in die Genietruppe ein, aus welcher er bald zum Geniestabe übersetzt wurde. Zu Mailand in Garnison, kam er im Jahre 1859 auf seine Bitte [258] zum Infanterie-Regimente Erzherzog Rainer Nr. 59. Beim Ausbruch des Krieges stand er bei der Brigade General-Major Lippert im achten vom Feldmarschall-Lieutenant von Benedek befehligten Armeecorps. In den mehrtägigen Gefechten bei Pancanora that sich der junge Genieofficier durch eine Waffenthat so rühmlich hervor, daß ihm der Kaiser dafür den Orden der eisernen Krone dritter Classe verlieh. Eine zweite ebenso glänzende Waffenthat am Schlachttage von Solferino, 24. Juni, sollte dem jungen, mittlerweile zum Hauptmanne vorgerückten Helden das Leben kosten. Dreimal hatte er mit seiner Compagnie ein von dem Feinde besetztes Haus gestürmt. Schon war von den Kugeln der Vertheidiger seine Mannschaft sehr gelichtet, da unternahm er mit dem Reste derselben den vierten Sturm. Bei diesem ward ihm durch einen Schuß der Arm zerschmettert. Kampfunfähig gemacht, kam er in das Spital von Verona, wo er ungeachtet der sorgsamsten Pflege seiner eigenen Mutter, wenige Tage danach in den Armen der Eltern, erst 26 Jahre alt seine Heldenseele aushauchte.

Oesterreichischer Militär-Kalender. Herausgegeben von Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) XII. Jahrgang (1860), S. 159. – Wiener Zeitung, 1868, Nr. 96, S. 261.