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BLKÖ:Szöllösy, Johann Nepomuk von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 233. (Quelle)
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Szöllösy, Johann Nepomuk von (k. k. Rittmeister, geb. in Ungarn, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Welcher von den in Ungarn ansässigen Adelsfamilien Szöllösy de eadem und Elefant, Szöllösy von Herczeg-Szöllös, Szöllösy von Nagy-Szöllös, Szöllösy-Dévai und Szöllösy-Szabó der in Rede Stehende entstammt, ist mir nicht bekannt. Er diente in einem kaiserlichen Reiter-Regiment, aus welchem er als k. k. Rittmeister in den Ruhestand übertrat. Um die Mitte der Dreißiger-Jahre lebte er in Fünfkirchen. Durch ein militärgeschichtliches Werk, das nicht ganz ohne Verdienst ist, welches wir aber in den Bücherkatalogen vergeblich suchen, hat er sich bekannt gemacht. Es führt den Titel: „Tagebuch gefeyerter Helden und [234] wichtiger kriegerischer Ereignisse der neuesten Zeit nebst entsprechenden Aphorismen“ (Fünfkirchen in Ungarn 1837, k. pr. bisch. Lyceal-Buchdruckerei, gr. 8°., 7 Blätter Pränumerantenverzeichniß, 499 Seiten Text). Dieses Werk enthält S. 9–56 ein Kalendarium, in welchem jeder Tag des Jahres die Geburt eines berühmten Militärs irgend einer Nation, ein denkwürdiges militärisches Ereigniß (Schlacht, Gefecht, Belagerung. Waffenstillstand u. dgl. m.) und eine militärisch-geschichtliche Maxime verzeichnet. Von S. 57 bis 499 folgen bald längere, bald kürzere Biographien berühmter Krieger und Feldherren neuerer Zeit aus allen Nationen. Oesterreich ist durch etwa 60 Namen vertreten. Die Biographien ermangeln leider jeder Quellenangabe, sind aber mit Sorgfalt in den Daten gearbeitet, wie Herausgeber dieses Lexikons dies öfter zu prüfen Gelegenheit hatte. – Von Autoren ganz gleichen Tauf- und Familiennamens sind auch erschienen: „Sprachlehre, um nach Ollendorff’s Methode mittelst Selbstunterricht in der kürzest möglichen Zeit französisch, deutsch, englisch, italienisch, russisch, spanisch, ungarisch, walachisch und türkisch geläufig sprechen und verstehen zu lernen...“ (Klausenburg 1850, Borra’s Witwe und Sohn, br. 8°., XVI und 686 S.), und zwanzig Jahre später: „Hitszónoklati kalászok, vagyis bibliai történelmi és más erkölcsi példákkal felvilágositott egyházi beszédek az év vasárnapjai és ünnepeire“, d. i. Homiletische Aehrenlese von kirchlichen Reden mit biblisch-geschichtlichen und anderen moralischen Beispielen erklärt für die Sonn- und Feiertage des Jahres (Pesth 1870, Aigner, gr. 8°.). Daß wir es wenigstens bezüglich der letzteren zwei Werke mit verschiedenen Autoren zu thun haben, dürfte wohl kaum zu bezweifeln sein, wie auch, daß der Compositeur J. Szöllösy, von welchem bei Treichlinger in Pesth 1861 der Csárdás: „Most vagy soha“ und 1862 ein „Bácskai Csárdás“ erschienen sind, eine von den Vorigen verschiedene Persönlichkeit sei. – Ein der Gegenwart angehörender Schriftsteller Franz Szöllösy endlich ist Verfasser des Buches: „Kossuth és a magyar Emigratio török földön“, d. i. Kossuth und die ungarische Emigration in der Türkei (Pesth 1870, Heckenast, 8°., XIV und 283 S.)[WS 1].

Eigene handschriftliche Notizen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe dazu auch den Artikel Franz Szöllösy.