BLKÖ:Streit, Ignaz Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 40 (1880), ab Seite: 25. (Quelle) | |||
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[26] er sich im April 1851 nach Olmütz übersetzen ließ. Im November 1853 mit der provisorischen Leitung des Oberlandesgerichts-Sprengels Eperies in Ungarn betraut, sah er sich bald darauf zum wirklichen Präsidenten desselben erhoben. Bis zum October 1866 wirkte er auf diesem Posten, den er verließ, als die Magyaren die Vertreibung der deutschen Beamten ins Werk setzten, mit denen erst einige Ordnung in die vordem regellosen Verwaltungs- und Justizzustände Transleithaniens gekommen war. Er wurde nun zum zweiten Präsidenten des Oberlandesgerichtes in Prag ernannt. Später wählte ihn das Herrenhaus des österreichischen Reichsrathes zum Mitgliede des k. k. Staatsgerichtshofes für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Ueberdies ist er Präsident des k. k. Obergefällsgerichtes für das Königreich Böhmen in Prag. Seine vielseitigen Verdienste um Amt und Staat wurden allerhöchsten Ortes außer der Verleihung der geheimen Rathswürde wiederholt durch Ordensauszeichnungen gewürdigt. So erhielt er bereits im Juli 1858 das Comthurkreuz des Franz Joseph-Ordens, im Mai 1860 den Orden der eisernen Krone zweiter Classe, worauf mit Diplom vom 19. December d. J. seine Erhebung in den österreichischen Freiherrenstand erfolgte, endlich am 18. Februar 1872 noch das Großkreuz des Franz Joseph-Ordens. Die Städte Iglau, Kremsier und Znaim verliehen ihm die Ehrenbürgerschaft, und die k. k. priv. Prager Schützengesellschaft nahm ihn unter ihre Mitglieder auf.
Streit, Ignaz Freiherr (Präsident des k. k. Oberlandesgerichtes für das Königreich Böhmen zu Prag, geb. im Jahre 1808). Im Jahre 1829 seine amtliche Laufbahn in Mähren beginnend, wurde er in außergewöhnlich kurzer Zeit Magistratsrath, als welcher er fünfzehn Jahre zu Kremsier und Iglau wirkte, öfter von dem k. k. Appellationsgerichte mit wichtigen Arbeiten betraut. Im Jahre 1848 sendeten ihn die Vertreter des Großgrundbesitzes in Iglau als Abgeordneten in den mährischen Landtag, später der Wahlbezirk Eisenberg in den Wiener Reichstag. Der Landtag wählte ihn zum Präsidenten, der Reichstag am 20. Juli 1848 zum Schriftführer. Nach Schließung des Reichstages, in welchem er zur liberalen Partei gehört, aber im Ganzen sich wenig bemerkbar gemacht hatte, erfolgte seine Ernennung zum Ministerial-Commissär für die Gerichtsorganisirung Mährens und Schlesiens. Im August 1849 zum Appellationsrathe in Brünn befördert, wurde er als solcher den Berathungen des Gesetzes über die Grundentlastung beigezogen. Schon im December d. J. fand seine Berufung zum Landesgerichts-Präsidenten nach Znaim statt, in welcher Eigenschaft- Mährischer Correspondent (Brünner politisches Blatt) 1863, Nr. 199.