BLKÖ:Strebinger, Mathias
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 39 (1879), ab Seite: 365. (Quelle) | |||
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Hellmesberger’s und zwei Jahre später Violinspieler im Burgtheater-Orchester. Als er daselbst zuweilen Mayseder in Solopartien supplirte, begann sein Ruf, so daß er großen Erfolg in Concerten erzielte. Dabei versäumte er nicht, beim Capellmeister Drechsler noch Unterricht in der Composition zu nehmen. Am 24. October 1843, aber nicht schon 1834, wie es bei Schladebach heißt, wurde er als Violinist bleibend in der Hofcapelle [366] angestellt und ist gegenwärtig als Ballet-Orchester-Director im Hofopern-Theater thätig. Als Compositeur hat er Mehreres für sein Instrument und einige Balletmusiken geschrieben. Davon sind im Druck erschienen: „Quatuor brillant“. Op. 1 (Wien 1844, Witzendorf); – „Galanterie-Walzer“, mit Pianoforte, Op. 3 (ebd. 1844, Witzendorf); – „Deutsche Tänze“ (Motive aus der Oper „Die weiße Frau“), für zwei Violinen und Baß, Op. 5 (ebd. 1844, Witzendorf); – „Offertorium“ (Ave Maria Gratia) für Baß (oder Alt) und Viol. conc., mit Begleitung von zwei Violinen, Bariton und Violoncello, Cello, Baß und Orgel mit derselben Opuszahl wie das vorige (ebd. 1845, Diabelli); – „Variationen“ („Durch die Wälder, durch die Auen“), mit Quartett, Op. 7 (ebd. 1844, Witzendorf); – „Graduale“, für Violin-Solo, vier Singstimmen, Saiten-Quartett und Orgel, Op. 8 (ebd. 1845, Witzendorf; früher schon. 1833, bei Trentsensky); – „Adagio und Rondeau“, Op. 9, in D (ebd. 1844, Mechetti); – „Var. brill.“. (thême original), avec Quat.; Op. 10 in E (ebd. 1844, Mechetti); – „Intr. et Var. brill.“ (thême hongr. orig,), avec Quatuor, Op. 11, in A-moll (ebd. 1844, Diabelli); – „Die Scherzer“, Preis-Walzer, mit Pianoforte, Op. 12 (ebd. 1844, Mechetti); – „Divertissement concert.“, Op. 13 (ebd. 1844); – „Hannaken-Polka“, Op. 14 (ebd., Mechetti). – „Rothkirch-Marsch“, mit derselben Opuszahl wie das vorige; – „Cotillon aus dem Lagerfeste“ (ebd. 1845, Witzendorf); – „Favoritwalzer“, aus „Wilhelm Tell“ (München 1845, Aibl); – „Zingaretti-Quadrille“, über Motive der Oper „Indra“ von Flotow (Berlin, B. und Bock); – „Manon Lescaut“, Quadrille (Wien, Spina); – „Polka nel Ballo: Redowa“ (ebd., Glöggl); – „Juliska“, Ballet, Polka Mazur, Valse (Wien, Glöggl); – „Carnevals-Abenteuer in Paris“, Ballet (ebd., Glöggl); – No. 1: „Crinolin Pas“, – No. 2: „Danse des Modistes“, – No. 3: „Galop der Masken“, – No. 4: „Polka“, – No. 5: „La Tulipa orageuse“; – No. 6: „Valse“; – „Les Grâces. Nouveautés de Ballet et de Danse“ (ebd., Witzendorf), – Nr. 1: „Satanella“, – Nr. 2: „Seeräuber“, – Nr. 3: „Robert und Bertrand“, Polka und schweizerischer Charaktertanz, – Nr. 4: „Don Quixote“, chinesischer und ungarischer Tanz, – Nr. 5 und 6: „Die Insel der Liebe“, „Styrienne und Amoretten-Polka“, „Fiorellina-Polka“. – In den Vierziger-Jahren debutirte auf der Violine ein Fritz Strebinger, damals noch ein Knabe, welcher wohl ein Sohn des obigen Mathias sein dürfte. – Ob J. Strebinger, von dem bei Massute in Frankfurt an der Oder zahlreiche Tanz-Compositionen (Walzer, Quadrillen, Polka, Galops, Mazurs) erschienen sind, deren einige auch bei Wetzlar in Prag herauskamen, wie z. B. „Les fleurs d’Orient. Polka Mazur“, – „Journée Galop“, – „Clotilden-Polka tremblante“, – „Frauenheld. Polka Mazur“, Op. 49. – „Lieb’ Bräutchen. Salon-Polka Mazur, Op. 56. – „Emma-Quadrille“, Op. 54, ein Verwandter unseres Mathias, ist mir nicht bekannt.
Strebinger, Mathias (geb. zu Weikersdorf in Niederösterreich 17. Jänner 1807). Sohn eines Weinbauers. Nachdem er Singen und Violinspielen in Baden und Wien erlernt hatte, spielte er zunächst in letzterer Stadt an einem Theater-Orchester und ging dann nach Preßburg, wo er im Alter von zwölf Jahren zum ersten Male in einem Concerte auftrat. 1820 wurde er ein Schüler- Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex.-8°.) S. 805. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, Robert Schäfer, gr. 8°.), Bd. III, S. 665. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa u. s. w. (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.), Seite 330. – Hanslick (Eduard), Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien 1869, Braumüller, [367] gr. 8°.), Seite 232 und 327. – Wiener Musik-Zeitung (4°.), 1841, S. 32 und 357.