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BLKÖ:Stratico, Gregor

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Straszewski, Kasimir
Band: 39 (1879), ab Seite: 298. (Quelle)
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Stratico, Gregor (Staatsmann, geb. zu Zara im Jahre 1736, gest. ebenda im Jahre 1806). Aus einem vornehmen, nach Dalmatien übersiedelten peloponnesischen Geschlechte. Ein Bruder des Bischofs von Lesina Johann Dominik [siehe die nächste Seite]. Er studirte die Rechte in Padua und kehrte dann in seine Heimat zurück, wo er sich zunähst der Advocatur widmete und durch sie den Weg zu den folgenden Aemtern und Ehrenstellen bahnte. So war er unter der venetianischen Herrschaft Grenzcommissär, in welcher Eigenschaft er oft die nicht selten sehr verwickelten Streitigkeiten zwischen der türkischen und österreichischen Regierung zu schlichten hatte. Als dann Dalmatien unter die österreichische Dynastie kam, wurde er zum Rath bei der in Zara aufgestellten Regierungsbehörde für Dalmatien ernannt. Unter der darauffolgenden napoleonischen Herrschaft fungirte er zuerst als Richter des Appellhofes, dann als kaiserlicher Procurator desselben, aber noch im nämlichen Jahre. 1806, in welchem die Franzosen von Dalmatien Besitz genommen, raffte ihn der Tod dahin. Stratico war ein wissenschaftlich gebildeter Staatsbeamter. Immer trug er sich mit der Absicht, eine Geschichte Dalmatiens zu schreiben, aber seine vielen Berufsgeschäfte hinderten ihn an der Ausführung seines Vorhabens. Das von ihm zu diesem Zwecke gesammelte Material gelangte dann in die Hände des Conte Johann Albin Kreglianovich [Band XIII, S. 173], welcher es für seine „Memorie per la Storia della Dalmazia“ verwerthete und dies auch in der Einleitung zu seinem Werke offen eingestand. Von Stratico’s im Buchhandel erschienenen Arbeiten sind mir bekannt seine „Orazione per solenne ingresso alla sede Cescovile di Macarsca di Monsignor Fabiano Blascovich (Ancona 1778, Ferri) und „Relazione della Peste di Spalato nell’anno 1784“ (Ancona 1784, Pompeati). Mehreres Andere von ihm wurde in Sammelwerken seinerzeit aufgenommen. In seinem handschriftlichen Nachlasse befanden sich einige Vorträge und Reden, die er als Mitglied der ökonomischen Akademie in Zara und der Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst von Padua gehalten; – ferner zwei größere handschriftliche, jetzt in der Bibliothek „Garagnin-Fanfogna“ befindliche Werke: „Informazione sullo stato, fazioni, emolumenti, forza reale uffiziale delle craine della Dalmazia 1783“ und „Proposta di Sistema regolativo della Provincia Veneta della Dalmazia“, welche letztere Arbeit er innerhalb der Jahre 1785 bis 1788 im amtlichen Auftrage ausgeführt hatte. Er sollte darin nachweisen, ob und in wiefern auf Dalmatien das in Oesterreichisch-Croatien bestehende militärische Regierungssystem anwendbar und ob dasselbe mit den politisch-administrativen Maßregeln der Republik vereinbar sei. Der Ausbruch der französischen Revolution im Jahre 1789 richtete aber die Aufmerksamkeit der Regierung [299] zunächst auf wichtigere Dinge und Stratico’s Arbeit gerieth in Vergessenheit.

Düringsfeld (Ida von), Aus Dalmatien (Prag 1857, Bellmann, 8°.), Band I, Seite 247.