BLKÖ:Steffaneo-Carnea, Franz Maria Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 37 (1878), ab Seite: 309. (Quelle) | |||
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Ferdinand. Wegen seiner Liebe zu den schönen Künsten, welche an Freiherrn Steffaneo immer einen thätigen Gönner besaßen, wurde er im Jahre 1803 von der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien zum Ehrenmitgliede ernannt. Ueberdieß war der Freiherr k. k. Kämmerer und wirklicher geheimer Rath. Ein Kenner und Freund der Literatur, begründete er im J. 1802 eine Bibliothek, für welche er Einkäufe ebenso kostbarer als wichtiger Werke in Deutschland, Frankreich und Italien machen ließ. Die Bibliothek zählte im J. 1821 über 16.000 Bände, darunter außer kostbaren Ausgaben der alten Classiker, den wichtigsten Werken aus den Gebieten der Philologie, Naturgeschichte, Handelswissenschaft, Geographie und Reisebeschreibung, eine stattliche Reihe von kostbaren und Prachtwerken aus der Münz- und Alterthumskunde, aus dem Gebiete der schönen Künste, aus der politischen Geschichte, darunter namentlich von italienischen Autoren mehrere editiones principes; dann aber die wichtigsten diplomatischen und historischen Sammelwerke eines Dumont, Baluze, Herrgott, Mabillon, Lünig, Muratori, Holmes, Rymer u. A. Auch an typographischen Seltenheiten aus dem 15. und 16. Jahrhundert fehlte es in dieser auserlesenen Bibliothek eines Privatmannes nicht. Dieselbe war überdieß in eben so pracht- als geschmackvoll ausgestatteten Räumen (Jägerzeile Nr. 20) aufgestellt. Freiherr von Steffaneo-Carnea stammt aus dem ehemaligen österreichischen Italien und war in Tapogliano begütert. Ob die Familie in Italien noch blüht, ist nicht bekannt. – In Oesterreich war ein Anton Freiherr von Steffaneo im Jahre 1843 Unterlieutenant bei Hoch- und Deutschmeister-Infanterie Nr. 4. Zur Stunde befindet sich ein Steffaneo weder in Oesterreichs Civil-, noch Militärdiensten.
Steffaneo-Carnea, Franz Maria Freiherr (Kunstfreund, geb. in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Todesjahr unbekannt). Ueber den Lebenslauf dieses Kunstmäcens fehlen alle authentischen Nachrichten. Er war seiner Zeit österreichischer Staatsrath und bei der Erwerbung Dalmatiens durch Oesterreich dort als österreichischer Bevollmächtigter thätig. In der Folge wurde er Ajo des k. k. Kronprinzen- Böckh (Franz Heinr.), Wiens lebende Schriftsteller, Künstler und Dilettanten im Kunstfache u. s. w. (Wien 1821, B. Ph. Bauer, kl. 8°.) S. 119. – (Schwaldopler), Historisches Taschenbuch [auch u. d. T. Geschichte des 19. Jahrhunderts]. Mit besonderer Rücksicht auf die österreichischen Staaten (Wien, Anton Doll, kl. 8°.) III. Jahrgang (1803), S. 177.
- Porträte. 1) C. Pfeiffer sc. als Büste im Medaillon (4°.), auch Abdrücke vor der Schrift. – 2) M. Speranza pinx. V. Giacone sc.