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BLKÖ:Starzyński, Stanislaus Doliwa

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Starzyński, Miłosz
Band: 37 (1878), ab Seite: 236. (Quelle)
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Starzyński, Stanislaus Doliwa (polnischer Schriftsteller, geb. und gest. im 19. Jahrhundert). Ueber seinen Lebensgang fehlen zuverlässige Daten; einige Zeit lebte er in Podolien, siedelte aber dann ganz nach Galizien über, wo er in ziemlich vorgerücktem Alter um das Jahr 1860 gestorben sein soll. Er war [237] ein Poet, der den Volkston so glücklich zu treffen wußte, daß seine Lieder sofort in den Mund des Volkes übergingen und in demselben sich erhalten haben. Es ist davon nur ein ganz kleines Heft, unter dem Pseudonym Stach z Zamiechow – das Anagramm seines Namens Stanislaus Starzyński – in Stereotyp-Ausgabe erschienen, welches eine so allgemeine Verbreitung fand, daß, wie K. Wl. Wojcicki, dem wir die ersten und einzigen Nachrichten über den Dichter verdanken, berichtet, es kein Haus im Königreiche Polen, so wie in Galizien, Lithauen und Wolhynien gab, in welchem man nicht die bezaubernden Lieder Stach’s von Zamiechow gefunden hätte. Zur Zeit, als Kasimir Ordiński die Redaction des „Warschauer Tagblattes“ (Dziennik Warszawski) führte, veröffentlichte Starzyński in diesem Blatte einige Bruchstücke des Trauerspiels von Müllner „Die Schuld“ (Przewinienie) und mehrere größere Scenen seiner Uebersetzung von Grillparzer’s „Ahnfrau“, welche auch unter dem Titel „Matka rodu Dobratyński“, d. i. Die Mutter des Hauses Dobratyn, im Jahre 1822 auf dem Nationaltheater in Warschau zur Aufführung kam und daselbst eine begeisterte Aufnahme fand. Seine Uebersetzung des Müllner’schen einactigen Dramas „Der neunundzwanzigste Februar“ hat er in Handschrift hinterlassen. Seine Posste mit Gesang „Bankocetle przecięte czyli aktorowie na prowincyi“, d. i. Die zerschnittenen Banknoten oder die Komödianten in der Provinz, in welche er mehrere seiner Lieder eingeschoben hatte, kam im Jahre 1836 in Warschau im Theater „Rozmaitości“ (etwa wie das Pariser Variétés) zur Aufführung, wo es öftere und immer beifällige Vorstellungen erlebte. Auf diese wenigen Notizen beschränken sich die Nachrichten über diesen Poeten. – Verschiedene Journale und Zeitschriften, unter anderen Hallberger’s „Ueber Land und Meer“ und Otto Janke’s „Roman-Zeitung“, meldeten im Jahre 1872 in ihren Nekrologen, daß im Juli 1872 zu Krakau der polnische Lustspieldichter Starzyński – ein Taufname war nicht angegeben – gestorben ist. Sollte der obige gemeint sein?

Tygodnik ill strowany, d. i. Illustrirtes Wochenblatt, Bd. V (1862), enthält literarische Nachrichten über Starzyński, mitgetheilt von K. Wl. Wojcicki, und sein Bildniß.