BLKÖ:Starhemberg, Maximilian Adam Franz Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Starhemberg, Ludwig Joseph Max Fürst |
Nächster>>>
Starck, Anton Freiherr von | ||
Band: 37 (1878), ab Seite: 213. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Maximilian Adam Franz von Starhemberg in der Wikipedia | |||
Maximilian Adam Franz Starhemberg in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Heinrich’schen Hauptlinie, jüngster Sohn des Bartholomäus von S. aus dessen Ehe mit Esther Gräfin Windischgrätz und jüngster Bruder Guidos [s. d. S. 202]. Max Adam trat in jungen Jahren in das kaiserliche Heer und wohnte als Officier in den unteren Chargen den Feldzügen jener Tage bei. Im Jahre 1702 war er persönlicher Adjutant des Kaisers Joseph I., mit dem er sich bei der Belagerung von Landau befand. Im folgenden Jahre wurde er Oberst und Inhaber des heutigen Infanterie-Regimentes Nr. 24 und kämpfte an der Spitze desselben mit Auszeichnung in Italien, unter Anderem bei der Belagerung von Verona. Im J. 1704 wurde er General-Feldwachtmeister, kam als solcher 1705 ins Piemontesische und wurde am 12. Jänner 1706 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert. Als solcher rückte er gegen die von Rakoczy befehligten Rebellen in Ungarn ins Feld und nahm denselben die Stadt Güns. Im Jahre 1708 wurde er Commandant von Tyrnau. Bei Uebernahme dieser Stadt gerieth er aber, von einer Abtheilung der feindlichen Partei überfallen, in Gefangenschaft und wurde in die Festung Neuhäusel gebracht, wo es ihm aber gelang, nachdem er schon neun Monate gefangen gehalten worden, zu entfliehen, worauf er über Schlesien und Mähren nach Wien kam, dahin aber auch den aus Rakoczy’s Diensten in kaiserliche übergetretenen ungarischen General Ocskay, bisherigen Commandanten des Schlosses Zips, mitbrachte. Nachdem er zum Hofkriegsrath und General-Feldzeugmeister befördert worden, kämpfte er in den Jahren 1716 und 1717 in den Türkenkriegen und zeichnete sich in der Schlacht bei Peterwardein, bei der Belagerung von Temesvár und 1717 vor Belgrad so aus, daß Prinz Eugen seine Umsicht und Tapferkeit in seinen Armeebefehlen rühmte. Im oben genannten Jahre wurde er auch Superintendant der neu errichteten Ingenieur-Akademie in Wien, 1719 geheimer Rath, am 2. August 1719 Stadtgarde-Oberstlieutenant oder Vice-Commandant von Wien, 1720 General-Feld-, Land- und Hauszeugmeister, was soviel ist wie General-Director der Artillerie. Am 1. October 1723 wurde der Graf zum Feldmarschall ernannt; in dieser Eigenschaft hielt er sich meist zu Wien auf und versah in Wirich Philipps Grafen von Daun Abwesenheit die Stelle des ordentlichen Stadt-Commandanten. Auch war der Graf, als sich der Kaiser im Jahre 1732 nach Prag begab, eines der Mitglieder, welche während des Kaisers Abwesenheit die Regierung verwalteten. Im J. 1734 versah er in Abwesenheit des Prinzen Eugen [Bd. XXVIII, S. 296] und des Grafen Lothar von Königsegg [Bd. XII, S. 229] die Stelle des Hofkriegsraths-Präsidenten und führte in der zur Untersuchung des Verhaltens des Feldmarschalls Grafen Caraffa in Neapel eingesetzten Commission den Vorsitz. Als Kaiser Karl VI. im Jahre 1740 mit Tode abging, wurde Graf S. von der Kaiserin-Königin in allen Ehren und [214] Würden, welche er damals bekleidete, bestätigt. Als Graf Daun am 30. Juli 1741 starb, ging auf den Grafen Max Adam die Commandanten-Stelle der Stadt Wien über, aber er mußte sie bald Alters und seines schwächlichen Zustandes halber theils an den Grafen Daun, theils an den Grafen Khevenhüller überlassen. Kurze Zeit darauf starb er auch im Alter von 72 Jahren. Wie Staffler berichtet, wäre der Graf zu Bildstein in Vorarlberg, wo er oft zu verweilen pflegte, in der Gruft beigesetzt, welche er sich daselbst hatte erbauen lassen. Der Graf Max Adam war zweimal vermält: zuerst 1713 mit M. Franziska Gräfin Lannoy[WS 1] (geb. 1683, gest. 1724), welche ihm vier Söhne und zwei Töchter gebar; dann 1735 mit Guidobaldine Gräfin Starhemberg, einer Tochter Gundemar Josephs Grafen von Starhemberg, aus welcher Ehe ein Sohn, Guidobald, entstammt. Dieser Letztere starb als k. k. General-Major, ohne aus seiner Ehe mit Maria Innocentia Gräfin Auersperg Nachkommen zu hinterlassen. Von Max Adams Kindern erster Ehe starben zwei in früher Jugend, von den anderen starb Graf Reichard 1760 als Oberst und unvermält, und Graf Emanuel Michael, welcher diese Linie fortpflanzte, als General-Major [S. 168, Nr. 13]. Von den Töchtern blieb Maria Antonia unvermält, und Maria Anna war 1740 mit Karl Friedrich Freiherrn von Könitz, zuletzt k. k. General-Major, vermält, der seine Gattin 1743 als Witwe zurückließ.
Starhemberg, Maximilian Adam Franz Graf (k. k. Feldmarschall, geb. 11. October 1669, gest. 22. Nov. 1741), von der- Thürheim (Andreas Graf), Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun 1677–1748. Eine militärisch-historische Lebensskizze (Wien 1877, Braumüller, 8°.) S. 289, 371, 379, 401. – Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen in zwei Bänden (Innsbruck 1847, Fel. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 37.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Launoy.