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BLKÖ:Stadnicki, Stanislaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stadnicki, Peter
Band: 37 (1878), ab Seite: 80. (Quelle)
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15. Stanislaus (gest. 14. August 1617), Herr auf Lańcut, Starost von Zygwulsk, ein berühmter polnischer Parteigänger der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Schon unter Sigismund August hatte er sich durch seinen Heldenmuth in Livland, dann bei Moskau, in den Kämpfen gegen die Türken und unter Stephan Báthory bei der Belagerung von Danzig rühmlichst hervorgethan. Ein erbitterter Gegner Johann Zamoyski’s, stand er zur Partei des Erzherzogs Maximilian gegen den von Zamoyski patronisirten schwedischen Sigismund. Bei Bitschin (25. November 1588) führte er seine Schaaren gegen jene des Gegners, wurde aber geschlagen und konnte nur durch die Flucht sich retten. In der Zebrzydowski’schen Fehde war er ein mächtiger Parteigänger, endlich aber mußte er sich 1609 dem Könige Sigmund III. unterwerfen. In den Grenzstreitigkeiten mit Opalinski, dem Großmarschall der Krone, sammelte er, auf die Verbote des Tribunals nicht achtend, ungarische Räuber und Ueberläufer und anderes müssiges Volk, bewaffnete diese Haufen, überfiel die Stadt Leżaysk, steckte sie in Brand, nahm Opaliński gefangen, hielt ihn in Lańcut in Haft und entließ ihn auf königlichen Befehl nur mit Widerstreben aus derselben. Um Beute zu machen, überfiel er die Besitzungen Annas Fürstin von Ostrog, Wojwodin von Volhynien. Als der königliche Einspruch und die Macht der Gesetze gegen dieses Verfahren ohnmächtig blieben, rüstete die Fürstin, von Opaliński unterstützt, in aller Eile mehrere Fähnlein zur Gegenwehr und überfiel seine Bande bei dem Dorfe Tarnawiec, unweit Leżaysk, einem Städtchen im Rzeszower Kreise Galiziens, am 14. August 1617, wo Stadnicki im blutigen Gefechte seinen Tod fand. Die übermüthigen Söhne des erschlagenen Landfriedenbrechers luden die Fürstin von Ostrog und ihren Verbündeten Opaliński vor das Tribunal von Lubelsk und klagten auf Todtschlag ihres Vaters. Das Gericht verwarf die Klage; nun brachten die Söhne ihre Sache vor den Reichstag des Jahres 1615, dieser aber bestätigte den Ausspruch des Tribunale, da er den Kampf des Erschlagenen als einen Raubzug ansah, und legte den Klägern ewiges Stillschweigen auf. Die beiden Kläger, später aus dem Vaterlande verbannt, ereilte schon in kurzer Zeit der Tod. Ein dritter Sohn, der jüngste, Stanislaus, verarmte und verkaufte seine Besitzungen an Lubomirski, damaligen Mundschenk der Krone. Die Witwe Stanislaus Stadnicki’s heirathete ein Jahr nach seinem Tode einen aus der Familie der Poniatowski. Eben dieser Stanislaus ist es auch, der in der Sage als „der Teufel von Lańcut“ fortlebt, mit welchem Beinamen ihn, seiner satanischen Wildheit wegen, das Volk seiner Zeit belegte. –