BLKÖ:Seywald, Johann (Soldat)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 34 (1877), ab Seite: 198. (Quelle) | |||
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[199] 4000 Oesterreicher 8–10000 Garibaldinern gegenüber – focht S. mit einer Art Soldatenhumor; so sprang er zeitweilig auf’s freie Feld plötzlich vor, auf die feindliche Tirailleurkette zu, packte einen Rothhemdler, ehe sich’s dieser versah, an der Kehle und schleppte ihn als Gefangenen zu uns herüber. Später begab er sich ganz allein in ein von zwölf Freischärlern besetztes Haus und machte Alle zu Gefangenen. Während der Zeit vom 2. bis 21. war S. achtmal im Feuer gestanden und hatte jedesmal durch seinen unerschütterlich frohen und todesverachtenden Muth, durch Tapferkeit und Entschlossenheit hervorgeleuchtet. Für seine Waffenthaten wurde er mit der silbernen Tapferkeitsmedaille 1. und 2. Classe ausgezeichnet.
Seywald, Johann (Soldat der Jägertruppe, geb. zu Pilz (?) in Tirol um 1834). Die Quelle, aus der wir schöpfen, gibt Nachricht von der ganz ungewöhnlichen Tapferkeit, ja Bravour dieses Soldaten. S. trat im Jahre 1854 bei der Jägertruppe in die kaiserliche Armee ein und befand sich im genannten Jahre als Recrut im Kaiser-Jäger-Regimente, das damals in Parma stand. Im Feldzuge des Jahres 1859 that er freiwillig Ordonnanzdienste im dichtesten Kugelregen, kam aber dann zur Bataillonsmusik, bei welcher er bis 1866 als trefflicher Flügelhornist im Dienste war. Als im genannten Jahre der Krieg mit Preußen und Italien ausbrach, bat S., das Horn mit dem Stutzen vertauschen zu dürfen, was ihm auch gern bewilligt worden. Nun reiht sich eine tapfere Waffenthat an die andere. So hatte er sich am 2. Juli 1866 – seine Truppe stand in Südtirol – mit vier Jägern einer gleichfalls aus vier Mann bestehenden Patrouille der Innsbrucker Studenten-Compagnie angeschlossen und mit ihr längere Zeit gegen das Feuer dreier feindlicher Compagnien Stand gehalten; am folgenden Tage zeichnete er sich nicht minder am Monte Suello aus. Bei Locca Bececca, wo am 21. Juni die Hauptaction gegen Garibaldi und seinen Schwiegersohn Oberst Menotti Statt fand – es standen damals- Hoffinger (J. Ritter v.). Lorbeeren und Cypressen von 1866 [Südarmee] (Wien 1868, August Prandel, kl. 8°.), S. 75. –