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BLKÖ:Schwarzenberg, Wolfgang Jacob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 33 (1877), ab Seite: 33. (Quelle)
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57. Wolfgang Jacob Graf (geb. 1560, gest. 1610, n. A. 1618). Von dem jüngeren bayerischen Zweige des fränkisch-hohenlandsbergischen Hauptastes. Zu dem schon bei seinem Vater Otto Heinrich [S. 31, Nr. 49] Gesagten, sei noch hinzugefügt, daß das schon unter seinem Vater bestehende und von ihm sorgfältig überwachte Schwarzenbergische Archiv – so führte Graf Otto Heinrich, wenn er sich von seiner Burg entfernte, die Schlüssel zu dem Thurme, in welchem das Archiv aufbewahrt war, immer bei sich – unter Wolfgang Jacob einen großen Zuwachs von Acten erhielt; sie stammten vornehmlich von den Processen her, welche Graf Wolfgang Jacob mit den stammverwandten Seinsheimen zu führen hatte. Wolfgang Jacob ist es auch, der durch Aufstellung einer neuen Gerichtsordnung die Zehnt- und Halsgerichte seiner Grafschaft gründlich reformirte. Nachdem im Jahre 1607 das alte Schloß Schwarzenberg abgebrannt, hatte Graf Wolfgang Jacob den berühmten Augsburger Baumeister Elias Holl kommen und nach dessen Entwürfen und Plänen das Schloß neu aufbauen lassen. Auch sei hier noch bemerkt, daß Graf Wolfgang Jacob Graf von Schwarzenberg in Werken über Kupferstichkunde genannt [34] erscheint, als wäre er selbst der Malerkunst beflissen gewesen. So ist nämlich ein von Aegid Sadeler fein gestochenes Blatt vorhanden, welches den während des Sturmes im Kahne schlafenden Heiland vorstellt, den in der drohenden Gefahr eben die Jünger wecken. Dieses Blatt hat die Inschrift: „E Tabula picta Illustriss. P. P. Wolfgangi Jacobi Comitis a Schwarzenberg S. Sadeler transcripsit Monachy“. Nun diese Aufschrift kann sowohl bedeuten, daß Graf Wolfgang Jacob Sch. das Bild selbst gemalt habe, oder aber, daß er nur Besitzer desselben gewesen. Welche von diesen zwei Annahmen die richtige, ist nicht festgestellt.