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BLKÖ:Schwarzenberg, Friedrich von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 33 (1877), ab Seite: 20. (Quelle)
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22. Friedrich von Sch. (geb 1498, gest. 11. September 1561), von der fränkisch-hohenlandsberg’schen Linie; ein Sohn Johann’s des Starken aus dessen Ehe mit Kunigunde Gräfin von Rheineck. Als sein Vater Johann als Mitglied eines ständischen Kriegsrathes anläßlich der gegen den Feind der Christenheit, die Türken, zu ergreifenden Vertheidigungsmittel, 1522 nach Wien geschickt wurde, und später, als er am Reichsregimente theilnahm, besorgte Friedrich die Verwaltung der Stammgüter, vollendete den Ausbau der Veste Hohenlandsberg und als der Bauernkrieg mit seinen verheerenden Folgen ausbrach, führte Friedrich im Auftrage seines Vaters die Vertheidigung des Schlosses Schwarzenberg. Dieses erlitt in den grauenvollen Kämpfen nicht geringen Schaden, Hohenlandsberg aber wurde von den stürmenden Bauern geplündert. Als dann im Jahre 1529 die Türken vor Wien erschienen, stieß auch Friedrich mit den Truppen des Kurfürsten Johann von Sachsen zum Reichsheere und kämpfte mit Erfolg gegen den Erbfeind des christlichen Glaubens. Nun stand Friedrich in den Diensten des Kurfürsten von Sachsen und gerieth durch dieses Dienstverhältniß in die Reihen der Schmalkaldischen Bundesgenossen, worüber ihn schweres Mißgeschick traf. Wenn neuere Geschichtschreiber des Hauses Schwarzenberg sich anläßlich des Umstandes, daß Friedrich Schwarzenberg dem Schmalkaldischen Bunde angehörte, winden und drehen und gar noch plausibel machen wollen, wie Friedrich selbst über diesen politischen Conflict sich unglücklich gefühlt, so heißt das der Wahrheit der Geschichte Gewalt anthun. Daß ein Schwarzenberg im Schmalkaldenschen Bunde stand, nimmt dem Nimbus dieses edlen Hauses nicht ein Fünkchen seines Lichtes, nicht ein Atom seines Glanzes. Für seine Ueberzeugung zu fechten, wenn sie auch nicht zu den Ueberzeugungen des Mehrtheils der Familienglieder paßt, ist keine Schande. Friedrich trug die Folgen der Reichsacht, die ihn getroffen, wie ein echter Schwarzenberg, mannhaft und ritterlich, und wenn er über den Verlust seines väterlichen Erbes auch tief bekümmert war, und den Austrag der von ihm erhobenen Entschädigungsansprüche nicht mehr erlebte, so wurde seinem Nachkommen für die dem Vater zugefügte Unbill ehrenvoller Ersatz. Friedrich, der in den Urkunden als Rath des Markgrafen zu Onolzbach und Obervogt zu Scherendorf und Pfleger zu Heidenheim aufgeführt erscheint, hatte aus drei Ehen mit a) Walburga Gräfin Helfenstein, b) Marie Gräfin Wertheim und c) Anna Gräfin Oettingen fünf Kinder, welche aus der Stammtafel ersichtlich sind. Seine Linie erlosch bereits mit seiner eigenen Nachkommenschaft, welche jedoch noch 1566 in den Grafenstand erhoben wurde. Ueber seine Söhne Johann und den zu Ystadt auf der Seeküste, von Schonen gefallenen Albert siehe Nr. 33 u Nr. 5. –