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BLKÖ:Schwarzenberg, Erkinger (I.) Reichsfreiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 33 (1877), ab Seite: 17. (Quelle)
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Erkinger I. von Seinsheim, Freiherr von Schwarzenberg in der Wikipedia
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15. Erkinger (I.), erster Reichsfreiherr von Schwarzenberg (geb. 1362, gest. 1437), ein Sohn Michael’s von Seinsheim und in der Reihe der Seinsheim mit dem Namen Erkinger der Sechste. Seine Mutter Margarethe war eine geborne von Rosenberg. Erkinger war Rath und oberster Hauptmann in Diensten des Kaisers Sigismund. Im Jahre 1400 zog er im Vereine mit mehreren fränkischen Edlen nach Polen, um dem Könige Wladislaw im Kampfe gegen die deutschen Ordensritter beizustehen. Nach seiner Rückkehr aus diesem Kampfe, wohl, um ein Gelübde, wenn er glücklich heimkehre, zu erfüllen, baute er in Gemeinschaft mit seiner ersten Gemalin Anna gebornen von Bibra im Markte Astheim eine Karthause, welche er mit reichem Einkommen aus den ihr gewidmeten Gütern ausstattete; überdieß bestimmte er dieselbe zur Grabstätte für sich und seine Familie. Im Jahre 1466 erwarb er durch Kauf von Oswald, letzten Grafen von Trüdingen, das Erboberstjägeramt des Stiftes Würzburg und Herzogthums Franken mit allen dazu gehörigen Hoheiten und Giebigkeiten, und begründete so die später immer wachsende Macht seines Hauses. Im Jahre 1412 übertrug ihm Kaiser Sigismund, der zu Erkinger sich mit unbegrenztem Vertrauen hingezogen fühlte, die Reichsamtschaft über die Stadt Windsheim, 1416 wurde er kaiserlicher Rath, dann Reichsvogt und Schirmherr über die Reichsstadt Schweinfurt. Im Jahre 1418 erhielt Erkinger das Recht, die Judenschaft zu Regensburg, Straubing und Landshut „um Bruchs- und Meineidswillen“ mit Strafen, ja sogar mit der Reichsacht zu belegen, eine Gewalt, die im Jahre 1429 in die ausgedehnteste Vollmacht über die gesammte Judenschaft im h. römischen Reiche, in deutschen und welschen Landen umgewandelt worden. Bei allen wichtigen Anlässen stand er dem Kaiser Sigismund zur Seite, so bei der Unterredung desselben mit Papst Benedict XIII. in Perpignan, später auf dem Concile in Constanz. Daselbst wurde Erkinger auch zum Panierherrn des Reiches (Bandophorus S. R. J.) ernannt. Bei Ausbruch des Hussitenkrieges zog auch Erkinger nach Böhmen dem bedrängten Kaiser zu Hilfe. Dort gelangte er in Besitz mehrerer Pfandschaften und Schlösser, wie Pechlar, Tocznik, Kadan, von welch letzterem er den Titel eines obersten Hauptmanns von Kadan führte, worüber sich langwierige und verwickelte Verhandlungen mit den Kolowrat-Liebsteinsky entsponnen hatten. Dieser Aufenthalt Erkinger’s in Böhmen mochte manche Genealogen veranlaßt haben, die Schwarzenberg, deren fränkischer Ursprung feststeht, als aus Böhmen abstammend, wo sie als Freiherrn von Czernahora erscheinen, darzustellen. Wohl aber faßten die Schwarzenberge mit Erkinger, dessen Söhne und Töchter durch ihre Ehen in Verbindung mit dem hohen böhmischen Adel traten, festen Fuß im Böhmerlande. Nachdem Erkinger’s erste Gemalin Anna von Bibra im Jahre [18] 1418 gestorben, heirathete Erkinger zum andern Male Barbara von Abensberg, wodurch Erkinger in verwandtschaftliche Verhältnisse zu Kaiser Sigismund trat. Barbara’s Vater Jodok von Abensberg hatte nämlich eine Schwester Elisabeth, welche an Hermann Grafen von Cilli vermält und die Mutter der Gemalin des Kaisers Sigismund war. Erkinger hatte im Laufe der Jahre einen ansehnlichen Besitzstand erworben. Im Jahre 1420 kaufte er von den Herren von Vestenberg und Abensberg die große Herrschaft Schwarzenberg am Steigerwald, welche nun mit dem altväterlichen Schlosse Stephansberg und dem von dem Bischofe Johannes von Würzburg 1435 gekauften Schlosse und Amte Hohenlandsberg den Grundstock seines und des späteren Schwarzenberg’schen Besitzes bildete. Betreffs dieses Besitzes hatte Erkinger für seine Kinder aus beiden Ehen bestimmte Anordnungen getroffen, wodurch schon damals die Theilung in die späteren zwei Hauptlinien des Hauses, in die Stephansbergische (nachmals niederländische) und in die Hohenlandsbergische (fränkische) vorbereitet wurde. Erkinger bestimmte nämlich Stephansberg mit den dazu gehörigen Besitzungen für seine Kinder aus erster Ehe, Schwarzenberg aber mit seinen Adnexen für seine Kinder aus zweiter Ehe. Dazu kam noch, daß im Jahre 1429 Erkinger seinen ganzen Besitz: Schwarzenberg, nebst Trimberg, Werneck, Ebenhausen, Gerolzhofen, Stephansberg dem Reiche zum Lehen antrug und er mit seiner ganzen ehelichen Descendenz am St. Laurenztage von Kaiser Sigismund auf das Oberstjägeramt des Stiftes Würzburg mit Zustimmung der Stände des Reiches zu einem „rechten Frei- und Panierherrn im Reiche und Herzogthum Franken“ erhoben wurde. Dadurch erlangte er Sitz und Stimme auf den Reichstagen und die anderen, damals üblichen Adelsvorrechte, wie jenes: roth zu siegeln u. dgl. m. Mit dieser Zeit beginnt auch die Scheidung der Familie Seinsheim in die Seinsheim und die Schwarzenberg, denn schon Erkinger’s Söhne nannten sich nunmehr immer Schwarzenberg und es trat die Wappenänderung ein. Die Schwarzenberg behielten nämlich die drei Seinsheim’schen blauen und weißen Pfahle bei, fügten aber zum Unterschiede einen vierten Pfahl hinzu. Erkinger starb, 75 Jahre alt, von seiner zweiten Gemalin Barbara um 11 Jahre überlebt, und ruht mit ihr und seiner ersten Frau in der Karthause zu Astheim. Aus beiden Ehen hinterließ er 14 Kinder, welche aus der Stammtafel ersichtlich sind. Michael aus der ersten stiftete die ältere, die Stephansbergische, Sigismund aus der zweiten die hohenlandsbergische (fränkische) Linie. –