BLKÖ:Schuster, Ludwig

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 32 (1876), ab Seite: 254. (Quelle)
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  Schuster, Ludwig (Maler, geb. zu Wien im Jahre 1820). Ueber den Bildungs-und Lebensgang dieses Künstlers, fehlen alle Nachrichten. Herausgeber möchte ihn als zur Künstlerfamilie Schuster, zu welcher Adele, Gustav Adolph und Joseph Schuster zählen, gehörig ansehen. Vielleicht ist Ludwig ein Sohn des berühmten Blumenmalers Joseph [s. d. S. 251], man findet von ihm und Joseph zusammen ausgeführte Blumenstücke. Ludwig war ursprünglich vorherrschend Landschaftsmaler, als welcher er zum ersten Male im Jahre 1844 in der Jahres-Ausstellung in der k. k. Akademie der bildenden Künste aufgetreten ist und in dieser bis zum Jahre 1852 vertreten war, von diesem Jahre ab erscheint er zeitweilig in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins. Meistens sind es, und zwar in der ersten Zeit, Ansichten, aus den malerischen Gebirgsgegenden der Steiermark und des Salzkammergutes, später aber sind es Jagd- und Soldatenbilder und zuletzt Blumenstücke, in welchen er endlich sein eigenstes künstlerisches Wesen erkannt haben mag, denn sie sind in den letzten Jahren unter seinen Arbeiten vorherrschend. Hier folgt eine Uebersicht der Arbeiten des Künstlers, wie sie aus den Ausstellungen bekannt geworden sind, und zwar in den Jahres-Ausstellungen bei St. Anna im Jahre 1844: „Waldparthie“; – „Parthie bei Marie-Enzersdorf“; – 1845: „Waldgegend“; – 1846: „Parthie aus Steiermark“ (80 fl.); – „Parthie aus Peggau in Steiermark“ (80 fl.); – 1847: „Das Kitzsteinhorn bei Zell am See im Pinzgau“ (100 fl.); – 1848: „Der hohe Göll mit der Beleuchtung vor dem Abendglühen“ (150 fl.); – „Parthie auf der Gotzenalpe in Berchtesgaden“ (140 fl.); – „Untersberg bei Salzburg“, Eigenthum des Herrn Paul Franz; – 1850: „Landschaft bei Zell am See“ (100 fl.); – „Das steinerne Meer im Pinzgau“ (180 fl.); – 1852: „Vorspann“ (200 fl.); – in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1852, im Juni: „Die Mittagruhe“ (250 fl.); – 1854, im März: „Nach der Jagd“ (350 fl.); – im April: „Aufbruch zum Jagdbivouaque“ (350 fl.); – 1856, im Jänner: „Blumen bei einer Fontaine“; – 1860, im December: „Vorposten“ (200 fl.); – „Transport von Gefangenen“ (250 fl.); – 1868, im December: „Blumen und Früchte in einer Gartenparthie“ (700 fl.); – 1869, im Februar: „Stillleben“ (180 fl.); – „Nach der Jagd“ (400 fl.); – im März: „Blumen“ (200 fl.); – im April: „Die Genüsse der Reichen“ (450 fl.); – im November: „Rosen“ (zur Verlosung angekauft um 200 fl.); – im December: „Falkenjagd“ (2000 fl.); – 1870, im Jänner: „Einst und Jetzt“ (200 fl.); – im April: „Stillleben“, Concursskizze; – im Mai: „Blumen und Flüchte“ (200 fl.); – im Juni: „Interieur“, Oelbild (200 fl.); – „Stillleben“ (Ueberreste eines Theetisches) (500 fl.); – im October: „Der Herbst“ (180 fl.); – „Blumenstück“ (200 fl.); – 1871, im Februar: „Rosen“; – im Juni: „Interieur“, von dem obigen verschieden. Concursskizze (500 fl., zur Verlosung angekauft); – 1872, im Jänner: „Blumen“ (130 fl.); – im Februar: „Aufbruch der Wildente“ (350 fl.); – „Reste eines alten Jagdschlosses“ (500 fl.); – im December: „Alpenblumen aus den Hochalpen“ (150 fl.); – „Alpenblumen aus den Pinzgauer Alpen“ (150 fl.); – „Balzender Auerhahn“ (700 fl.); – 1873, im Februar: „Motiv aus Venedig“ (600 fl.); – in der III. großen internationalen Kunstausstellung in Wien im April 1871: „Blumen md Früchte“; – „Einfallen der Wildenten am Abend“ (500 fl.); – „Morgensiesta“; – „Gestörte Morgensiesta“ (500 fl.). In der modernen Abtheilung der kaiserlichen Belvedere-Gallerie ist Ludwig Schuster durch ein Landschaftsbild: „Der Zeller-See im Pinzgau“, im Hintergrunde die Alpen (Leinwand, 1 Fuß 5½ Zoll hoch, 1 Fuß 10 Zoll breit) vertreten. Sonderbarerweise glänzte der Künstler in der Kunsthalle der Wiener Weltausstellung vom Jahre 1873 durch seine – Abwesenheit.

Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.) 1844, 1845, 1846, 1847, 1848, 1850, 1852. – Verzeichnisse der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1852, Juni; 1854, März, April; 1856, Jänner; 1860, December; 1868, December; 1869, Februar, März, April, November, December; 1870, Jänner, April, Mai, Juni, Juli, October; 1871, Februar, Juni; 1872, Jänner, Februar. December; 1873, Februar.