BLKÖ:Schunn, Jacob (Vater)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 32 (1876), ab Seite: 214. (Quelle) | |||
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Trausch aufzählt, worunter eine zum Lob- und Trauergedächtnisse des Kaisers Karl VI., hat er nichts durch den Druck veröffentlicht. Durch ein Ereigniß, das sein Leben bedrohte, ist er besonders denkwürdig. Ein gewisser Bogeslaus Ignatius von Makowsky beschuldigte ihn und mit ihm den Mediascher Stadtpfarrer Georg Jeremias Haner[WS 1] [Bd. VII, S. 299], er, Makowsky, habe ihn erkauft, nach Constantinopel zu gehen, um Siebenbürgen der Pforte zu verhandeln und ihm zu diesem Zwecke verschiedene heimliche Briefschaften mitgegeben. Schunn und Haner[WS 1] wurden verhaftet und Beider Leben stand auf dem Spiele. Glücklicher Weise wurde die Fälschung der Handschrift und Siegel, welche Makowsky genug schlecht nachgeahmt, entdeckt und Beide, deren Verurtheilung zum Tode sonst sicher war, wurden unter dem Jubel der Bevölkerung freigegeben. Makowsky, wie es sich später enthüllte, war ein übelberüchtigtes Subject, der noch vielen anderen Wohlthätern in anderer Weise schlimm mitgespielt hatte. –
Jacob, der Vater (geb. zu Hermannstadt 27. August 1691, gest. 10. Juli 1759), begab sich, nachdem er die Schulen in seiner Vaterstadt beendet, im Frühlinge 1710 nach Halle, wo er das kön. Pädagogium besuchte. In seine Vaterstadt zurückgekehrt, war er anfänglich im Dienste der Schule thätig, bis er im Jahre 1729 die Pfarre zu Neudorf erhielt. Im Februar 1732 vertauschte er dieselbe mit Heltau, wurde 1741 Pfarrer zu Birthelm und am 10. Februar d. J. Superintendent, in welcher Stelle er bis an sein im Alter von 68 Jahren erfolgtes Lebensende verblieb. Außer einigen Gelegenheitsreden, welche