BLKÖ:Schmidt, Franz Willibald
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Schmid, Franz Seraphicus (II.) |
Nächster>>>
Schmid, Franz Xaver | ||
Band: 30 (1875), ab Seite: 243. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Franz Willibald Schmidt in der Wikipedia | |||
Franz Willibald Schmidt in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 142381071, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Caspar Schmiedt mit seinen drei Söhnen Johann Georg, Paul und Wenzel gehören und deren schon S. 229, unter Nr. 18, Erwähnung geschah, unterscheidet er sich bereits durch die Schreibart, woraus auch auf das Fehlen jeder näheren Verwandtschaft zu schließen sein dürfte. Franz Willibald erhielt seine erste wissenschaftliche Ausbildung in der Stiftsschule zu Tepl, dann setzte er in Prag seine Studien fort, erlangte im Jahre 1793 die philosophische, nach Meusel auch die medicinische Doctorwürde, und erhielt eine außerordentliche Professur der Botanik, nach Dlabacz der „philosophischen Botanik“, an der Prager Hochschule. In seinem Fache war S. schriftstellerisch thätig und sind von ihm nachstehende selbstständige Werke und in periodischen Fachschriften abgedruckte Aufsätze erschienen: „Flora Boemica inchoata, exhibens plantarum regni Boemiae indigenarum species“. Centuria I–IV (Pragae 1793 et 1794, Fol.); – „Neue und seltene Pflanzen, nebst einigen anderen botanischen Beobachtungen (ebd. 1793, 8°.); – in der Sammlung physikalisch-ökonomischer Aufsätze zur Aufnahme der Naturkunde und der damit verbundenen Wissenschaften in Böhmen: „Verzeichniß aller in Böhmen bisher bemerkten Thiere“ (Bd. I, 1795); – „Uebersicht des böhmischen Viehstandes vom Jahre 1789“ (ebd.); – „Bemerkungen über verschiedene, in der neuesten Ausgabe des Linnéischen Natursystems angeführten Pflanzen“ (ebd.): – „Botanische Beobachtungen und eine Erläuterung der ersten Ordnung der 19. Linnéischen Classe“ (ebd.); – in den Neueren Abhandlungen der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften: „Physikalische Beschreibung der Planer Gegend“ (Bd. I, 1789, 4., S. 34); – „Ueber die böhmischen Schlangenarten“ (ebd., S. 81); – „Topographie der Stadt Plan“ (ebd., S. 34); – „Botanische Bemerkungen“ (Bd. II, 1795, 2., S. 40) – und in Meyer’s „Sammlung physikalischer Aufsätze“: „Botanische Beobachtungen“ (Nr. 13); – „Verzeichniß von hundert seltenen, in Böhmen wildwachsenden Pflanzen“ (Nr. 14); – „Die in Böhmen wildwachsenden Pflanzen aus dem Geschlechte der Orchis“ (Nr. 15). Franz Willibald war auch ein geschickter Blumenmaler und hat die Pflanzen zu seiner Flora Boemica selbst ausgeführt. Er befand sich eben bei seinem Gönner und Mäcen, dem als Humanisten unvergessenen Joseph Emanuel Canal Grafen von Malabaila [Bd. II, S. 247], der ihn bei Herausgabe der Flora Boemica werkthätig unterstützt hatte, um dessen Pflanzensammlung nach Linné’schem System zu ordnen, als er von einem hitzigen Fieber befallen wurde, das seinem Leben im Alter von erst 32 Jahren ein Ende machte.
35. Schmidt, Franz Willibald (Botaniker und Blumenmaler, geb. zu Plan in Böhmen im Jahre 1764, gest. am 2. Februar 1796). Er erscheint auch hie und da blos mit dem ersten Taufnamen Franz; sein Vater betrieb die Malerkunst und ertheilte auch seinem Sohne Unterricht in derselben. Von der Planer Malerfamilie Schmiedt, zu welcher- Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen [244] Schriftsteller (Leipzig 1811, Gerh. Fleischer d. Jüng., 8°.) Bd. XII, S. 266. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VII [daselbst erscheint er zweimal, zuerst S. 1085, Nr. 13. unter den „Gelehrten u. s. w.“, dann S. 1089, Nr. 43, unter den „Bildenden Künstlern“]. – Dlabacz (Gottfr. J.). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 52. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1841, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XV, S. 372.