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BLKÖ:Schönborn, Melchior Friedrich Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 31 (1876), ab Seite: 139. (Quelle)
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15. Melchior Friedrich Graf Sch. (geb. 16. März 1644, gest. 19. Mai 1717), ein Sohn Philipp Erwein’s von Sch. aus dessen Ehe mit Maria Ursula Greifenklau von Vollraths und älterer Bruder des Churfürsten Lothar Franz [s. d. Vorigen, Nr. 14]. Er war Kämmerer, k. k. wirklicher geheimer Rath, Reichshofrath, churmainzischer Staatsminister, Oberhofmeister und Statthalter zu Aschaffenburg und Plenipotentiarius auf dem Friedenscongresse zu Ryswik, wo er überdieß die Stelle des Präsidenten der von den Ständen abgeschickten Gesandtschaften bekleidete, welche in seiner Wohnung zu den Berathungen sich versammelten. Sein Bruder Lothar Franz belehnte ihn mit dem Erzschenkamte des Erzstiftes Mainz und am 5. August 1701 wurde er mit seiner ganzen Familie in den Reichsgrafenstand erhoben. Der Graf starb im hohen Alter von 73 Jahren. Seine ihm 1668 angetraute Gemalin Maria Sophia von Boyneburg, ein Friedens- und Freundschaftspfand zwischen dem bis dahin entzweiten berühmten churmainzischen Minister Johann Christian Freiherrn von Boyneburg und Melchior Friedrich’s Vater Philipp Erwein von Schönborn, gebar ihm 14 Kinder. Die Heirathen der sieben Töchter sind aus der Stammtafel ersichtlich. Von den sieben Söhnen aber bekleideten vier: Johann Philipp, Friedrich Karl, Damian Hugo, Franz Georg die höchsten Kirchenwürden und verliehen dem Grafenhause der Schönborn einen Glanz, wie er kaum von einer andern deutschen Familie jener Zeit ausging. –