BLKÖ:Sacken, Adolph Freiherr von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 28 (1874), ab Seite: 41. (Quelle) | |||
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Adelsfamilie, von der ein Zweig noch zur Stunde in Rußland blüht und über welche die Quellen S. 42 nähere Nachrichten enthalten. Freiherr Adolph ist der jüngste Sohn des im Jahre 1853 zu Wien verstorbenen Hofrathes des k. k. Oberstkämmerer-Amtes und wurde in der Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt erzogen. Im September 1847 trat er aus dieser Anstalt als Lieutenant in das 14. Infanterie-Regiment Baron Hrabowski, mit welchem er die Feldzüge 1848 und 1849 in Italien mitmachte. 1848 zeichnete sich S. in den Gefechten am oberen Tagliamento aus und wurde im amtlichen Theile der „Wiener Zeitung“ für sein tapferes, umsichtiges Benehmen belobt. 1849 zum Generalstabe zugetheilt, ward S. in dieser Eigenschaft dem Corps des Feldmarschall-Lieutenants Legeditsch, welches den Zug aus Tirol durch Deutschland nach Holstein und Hamburg ausführte, beigegeben. 1853 und 1854 besuchte er die Kriegsschule in Wien, wurde dann zum Hauptmann im Generalstabe ernannt und zur Armee in Italien versetzt. In den Jahren 1856–1858 führte er die Geschäfte bei dem Festungscommando in Ancona, welchem mehrere Delegationen des Kirchenstaates in politischer und polizeilicher Beziehung (theilweise Belagerungszustand) unterstellt waren und wurde ihm vom Papste Pius IX. das Ritterkreuz des St. Gregor-Ordens verliehen. Während des Feldzuges in Italien, 1859, war S. im Hauptquartiere der zweiten Armee eingetheilt. Für sein tapferes Benehmen in der Schlacht bei Magenta wurde ihm die ah. Anerkennung Sr. Majestät des Kaisers zu Theil. Während der Schlacht von Solferino leitete Sacken aus eigenem Antriebe die Besetzung und theilweise auch die Vertheidigung der Höhen westlich von Cavriana, sowie des Ortes selbst, und wurde hiefür, sowie für eine am darauffolgenden Tage unter schwierigen Verhältnissen ausgeführte, wichtige Recognoscirung mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet. Im Jahre 1865 zum Major befördert, war S. während des Feldzuges 1866 gegen die Preußen zuerst im Hauptquartiere der Nordarmee, später in jenem der Südarmee eingetheilt. In der Schlacht bel Königgrätz mit mehreren wichtigen Missionen betraut und im Gefechte bei Tobitschau mit Auszeichnung kämpfend, wurde Sacken hiefür die ah. Anerkennung Sr. Majestät des Kaisers ausgesprochen. S. war sodann bis zum [42] Jahre 1868 in der k. k. Kriegsschule als Professor angestellt, wurde im letzteren Jahre zum Oberstlieutenant befördert und als Bataillonscommandant in das Infanterie-Regiment Herzog Wilhelm von Württemberg Nr. 73 eingetheilt, im Jahre 1871 aber wieder in den Generalstab berufen und zum Generalstabschef in Triest ernannt. Im Jahre 1873 zum Obersten befördert, wurde S. mit der Leitung des Kriegs-Archivs und des Bureau’s für Kriegsgeschichte betraut. Nebst mehreren kleineren Aufsätzen schrieb S. folgende Essay’s und Broschüren, in Streffleur’s „Militärischer Zeitschrift“, im Jahrgange 1866: „Die Telegraphie in ihrer Anwendung zu Kriegszwecken“; – 1868: „Ueber die Ausarbeitung taktischer Themata“; – 1871: „Die Recognoscirung des Terrains als Friedens-Uebung“; – im „Organ des militär-wissenschaftlichen Vereins zu Wien“ 1872: „Skizze aus dem Gebiete des Militär-Unterrichtswesens“. Selbstständig ist erschienen: „Ueber Karten und Pläne und deren Werth im den Truppen-Officier“ (Wien 1870, L. W. Seidel u. Sohn); – „Topographisch-statistische Uebersicht und militärische Würdigung des Kriegsschauplatzes Istrien. Als Manuscript gedruckt“ (ebd. 1872, 8°.). Freiherr Adolph ist seit 1864 mit Anna gebornen Freiin von Mayer-Heldensfeld vermält.
Sacken, Adolph Freiherr von (k. k. Oberst und militärischer Schriftsteller, geb. zu Wien am 16. Mai 1830). Entstammt einer kurländischen