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BLKÖ:Sacher-Masoch, die Ritter von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sacher, F.
Band: 28 (1874), ab Seite: 27. (Quelle)
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Zur Genealogie der Ritter von Sacher-Masoch. Der vollständige Name der Familie Sacher-Masoch, welcher der Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch angehört, ist Sacher-Masoch Ritter von Kronenthal. Den Beinahmen Masoch erlangte der Lemberger Polizeidirector Leopold Ritter von Sacher, der Vater des Schriftstellers, mit ah. Entschließung vom 18. November 1838. Der Lemberger Polizeidirector Ritter von Sacher war nämlich mit der Tochter des Lemberger Arztes Dr. Franz Masoch verheirathet, und dessen einziger Sohn, auch bereits Arzt, erlag einem Typhus in den schönsten Jahren. Doctor Masoch’s Wunsch war nun, seinen Namen auf seinen Schwiegersohn und Enkel übertragen zu sehen, welcher ihm auch in Folge der oberwähnten ah. Entschließung in Rücksicht auf seine Verdienste gewährt wurde. Doctor Franz Masoch war seit dem Jahre 1788 praktischer Arzt in Lemberg, wurde im Jahre 1793 Professor der Klinik an der Lemberger Universität, welche Stelle er ein Jahrzehend hindurch versah. In den Jahren 1802 und 1827 bekleidete er die akademische Würde eines Rector magnificus. Bei der Begründung der Vaccination in Galizien, bei welcher Gelegenheit Dr. Masoch Impfstoff unmittelbar aus England kommen ließ, wie bei der Epidemie, welche im Jahre 1806 im Lande viele Menschenleben dahinraffte, hat Dr. Masoch sich ganz besonders ausgezeichnet. In den Jahren 1818, 1819, 1827 und 1828, dann im Jahre 1837 und 1838 hat er die Geschäfte des Landes-Protomedicats geleitet, und als der Posten eines Sanitäts-Referenten erledigt war, besorgte er den medicinischen Theil des Sanitäts-Referats, wie auch die vorgenannten Functionen unentgeltlich. – Was nun den Adel der Familie Sacher, später Sacher-Masoch, betrifft, so stammt derselbe allem Anscheine nach aus dem Jahre 1729, in welchem mit Diplom vom 8. Juni 1729 die drei Brüder Johann Georg, Franz Joseph und Ignaz Fortunat auf Grund dessen, daß ihr Vater Thomas Sacher durch große Lieferungen im Türken- und in den Reichskriegen, sowie aber durch Vorstreckung namhafter Summen sich Verdienste erwarb, in den erbländischen Ritterstand mit dem Prädicate von Cronthal erhoben wurden. – Die Sacher von Cronthal (Kronenthal), jetzt Sacher-Masoch, sind nicht zu verwechseln mit einer andern gleichnamigen Adelsfamilie Ritter von Sacher, deren erster Adelserwerber der galizische Gubernialrath und Staatsgüter- und Salinen-Administrator Johann Nepomuk Stephan Sacher ist, dem der Ritterstand mit Diplom vom 1. April 1818 verliehen wurde. Auch die Wappen beider Familien sind [28] grundverschieden. Das Wappen der Sacher-Masoch ist ein quadrirter Schild. 1 und 4: in Blau ein einwärts aufsteigender goldener Löwe mit offenem Rachen, ausgeschlagener rother Zunge, hinten über sich gebogenem Schwanze, der die äußere Pranke vor sich gestreckt und in der andern eine silberne Krone empor hält; 2 und 3: in Roth eine silberne Krone. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme; aus der Krone des rechten Helms wächst der goldene Löwe von 1 und 4, aus der Krone des linken wallen drei Straußenfedern, eine silberne zwischen rothen, empor. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau mit Gold, jene des linken roth mit Silber unterlegt. – Das der zweitgenannten Familie ist ein quergetheilter Schild, im oberen blauen Felde eine goldene Korngarbe, im unteren rothen Felde ein bergmännsicher Hammer und Schlägel, in Form eines Andreaskreuzes gelegt und darüber ein silberner Salzküffel.