BLKÖ:Quadal, Martin Ferdinand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 24 (1872), ab Seite: 130. (Quelle) | |||
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Dlabacz wäre er in London gestorben, was jedoch unrichtig ist. Quadal war Bildniß- und Thiermaler, insbesondere in letzterer Eigenschaft leistete er Ausgezeichnetes und wurden seine Bilder mit hohen Preisen bezahlt. Von seinen Bildnissen sind bekannt: „Kaiser Alexander zu Pferde“, 1804 gemalt; –- „Baron von Büchler“; – „Karl Fürst von Liechtenstein“, wovon auch ein Stich vorhanden ist; – „Klopstock“ und sein eigenes Bildniß; – dann „die Wiener Kunstakademie“, auf welchem großen, in Wien gemalten Bilde, das in der Akademie der bildenden Künste in Wien sich befindet, die damaligen Wiener Künstler in einer Gruppe, wie sie eben bei Lampenschein nach dem Nackten zeichnen, dargestellt sind. Es ist ein Seitenstück zu Zoffani’s berühmten Gemälde, welches die Londoner Akademie darstellt und das von Earlom gestochen ist. Quadal’s Bild hat des berühmten Jacobé Grabstichel vervielfältigt. Von seinen anderen Werken sind anzuführen: „Das Lager von Minkendort“, ein großes Bild; – „Tente pittoresque“, in Petersburg 1804 gemalt; – „Ein Knabe mit Hunden“, das sich in der Hunczowskischen Bildersammlung befand; – eine „Diana“; – „Allegorie auf den Frieden“, von Jacobé gestochen; – „der Schlemmer“, von Traunfellner gestochen; – zwei Bilder, „Wildprethändlerinnen“ vorstellend; – „ein Tiger“, gestochen von N. Rhein; – „eine Löwengruppe“, von V. Denon gestochen; – außerdem mehrere andere Thier- dann Genrebilder. Quadal hat auch mehrere Blätter in Kupfer radirt, bekannt sind sein eigenes Bildniß (4°.) – „Eine Gruppe von fünf Katzen, von denen zwei mit einem Vogel sich beschäftigen“, seltenes Blatt; – „Ein auf dem Boden sitzender Knabe spielt mit einem Hunde“, sehr selten, und eine Folge von Thierstudien unter dem Titel: „A Variety of Tame and Wild Animals from nature“, acht, nach Anderen zehn Blätter in Fol. und Qu. Fol. (London 1793). Quadal war ein bedeutender und vielseitiger Künstler und wurden seine Arbeiten seiner Zeit sehr gesucht. Viele Akademien, bei denen er überhaupt im Ansehen stand, haben ihn unter ihre Mitglieder aufgenommen. In der vormals großherzoglichen Tribune zu Florenz befand sich sein Bildniß in der Nähe der größten Meister aller Schulen. Seine [131] meisten Werke befinden sich in England und Rußland.
Quadal, Martin Ferdinand (Maler, geb. zu Niemtschitz bei Kojetein in Mähren 28. October 1736, gest. zu Petersburg 11. Jänner 1808). Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er in Wien, dann ging er, um sich in der Kunst zu vervollkommnen, auf Reisen, besuchte Deutschland, England, Frankreich, Italien und begab sich im Jahre 1797 nach Rußland. Dort hielt er sich nahezu acht Jahre auf, ging dann wieder nach London, wo er zwei Jahre verweilte, worauf er nach St. Petersburg zurückkehrte und dort im Alter von 72 Jahren starb. Nach- Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. XII, S. 133. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1838, 8°.) Bd. IV, S. 327. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen u. s. w. (Prag 1818, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 523. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 303 [nach diesem war Q. noch im Jahre 1809 zu London am Leben]. – Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) Jahrg. 1809, S. 6. – Meusel (J. G.), Künstler-Lexikon von 1808 und 1809 (8°.) Bd. II, S. 162. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilung. Bd. V, S 146. – Porträte. 1) gestochen von Pozzi; – 2) gestochen von J. Jacobé, mit dem Hunde zur Seite, in schwarzer Manier.