BLKÖ:Plánek, Johann Vlastislav
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 394. (Quelle) | |||
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Čelakowsky [Bd. II, S. 315] kennen lernte und sich mit ihm befreundete. Unter dessen Anleitung bildete er seinen Geschmack, gewann Lust und Liebe für die Lectüre und versuchte sich selbst in kleinen Arbeiten, die sein Freund durchsah und ausbesserte. So las P. anfänglich Geschicht- und [395] Gedichtbücher und stieg allmälig zu philosophischen und sprachlichen Werken hinan. Einige seiner eigenen Gedichte sind im „Čechoslav“ abgedruckt, und anläßlich des Todes des Maltheser-Ordensritters Paul Skala ließ er ein Trauergedicht in čechischer Sprache als Flugblatt erscheinen. Waldau in der unten bezeichneten Quelle stellt dieses Gedicht als ein getreues Spiegelbild der neuen čechischen Kunstpoesie dar, wie sie bis etwa zum Jahre 1848 beschaffen war und fällt bei dieser Gelegenheit ein treffendes Urtheil über die čechischen Poeten jener Periode. Tischlermeister Plánek sammelte in seinen späteren Jahren fleißig Materialien zu einer Geschichte seines Wohnortes Strakonitz, die er selbst zu schreiben gedachte. Es ist nicht bekannt, wie weit sein Vorhaben gediehen und was mit den reichen Materialien nach seinem Tode geschehen. Das Tischlerhandwerk übte P. bis in sein hohes Alter aus; er war darin sehr geschickt, Zeugniß dafür geben die schönen Stühle in der Strakonitzer Synagoge, welche P. im Jahre 1859 mit eigener Hand gearbeitet hat. In Strakonitz, wo P. lebte, stand er bei den Bewohnern in hoher Achtung.
Plánek, Johann Vlastislav (čechischer Poet, geb. zu Vlachova Břez in Böhmen 15. Mai 1781, gest. zu Strakonitz 18. Juni 1865). Ein Autodidakt, Sohn mittelloser Eltern, erlernte er das Tischlerhandwerk, brachte dann ein paar Jahre auf Wanderung zu und übernahm nach seiner Rückkehr die kleine Wirthschaft, welche ihm seine Eltern, die bereits in hohem Alter standen, überlassen hatten. Nachdem er sich im Jahre 1808 verheirathet hatte, übersiedelte er nach Strakonitz, wo er später den čechischen Dichter- Waldau (Alfred). Böhmische Naturdichter. Literarhistorische Studie (Prag 1860, Geržábek, 8°.) S. 56. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Frz. Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. VI, S. 421. – Bei Waldau führt Plánek den Taufnamen Václav (Wenzel), im „Slovnik“ erscheint er als Johann Vlastislav, was wohl das richtigere sein dürfte.