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BLKÖ:Pirc, auch Pirz, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pirc, Matthäus
Band: 22 (1870), ab Seite: 324. (Quelle)
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Pirc, auch Pirz, Franz (slovenischer Schriftsteller, geb. zu Stein in Oberkrain im Jahre 1785). Besuchte die unteren Schulen und das Gymnasium in Laibach, wo er auch die theologischen Studien beendete und dann in die Seelsorge trat. Nachdem er längere Zeit Pfarrer in einer kleineren Ortschaft (slovenisch Pec genannt) gewesen, kam er zuletzt als Pfarrvicar nach Birkendorf (Brezje) in Oberkrain. Mit Wort und That förderte er ohne Unterlaß die Pflege der Obstzucht in seiner Gemeinde und der Umgegend, und gab in slovenischer Sprache heraus: „Krajnski vertnar ali poduzhenje v’ kratkim veliko sadníh dreveh savediti, jih s’ zeplenjam poshlahtniti“ i t. d., d. i. Der Krainische Gärtner oder Unterricht, Bäume zu pflanzen u. s. w. (Laibach 1830, Kleinmayr, 8°.), welchem Buche in sprachlicher Hinsicht nachgerühmt wird, daß es in einer krainischen Mundart geschrieben ist, die weit vollkommener ist, als solche in einem anderen Werke zu finden, das vor den von Bleiweis [Bd. I, S. 433] begründeten [325] „Novice“, welches Volksblatt sich um die Vervollkommnung der slovenischen Schriftsprache unbestritten große Verdienste erworben hat, erschienen ist. Die „Laibacher Zeitung“ 1857 enthält ein Schreiben von einem in Krain gebornen Missionär in Nordamerika, Namens Pirz, welches aus Belle Prärie[WS 1] vom 5. Jänner 1857 datirt ist und folgende Mittheilung enthält: „Ich habe bereits das 70. Lebensjahr – [im Jahre 1857 war auch unser Obstzüchtler und Pfarrer Pirc 70 Jahre alt] – zurückgelegt und der Herr erhält mich noch gesund und kräftig in meinem Dienste. Seit drei Jahren habe ich in meinem Bezirke 10 neue Missionen mit neuerbauten Kirchen errichtet, und zwar 2 indianische, 2 französische und 6 große deutsche in der schönsten Gegend am Sauk River[WS 2]. Ich selbst aber habe fest beschlossen, wenn Gott mir ferner noch Gesundheit und Leben schenkt, den Rest meiner alten Tage im 8. Decennium zur Bekehrung der Wilden zu verwenden. Im künftigen Frühjahre gedenke ich nach Ostern zu den Otschippu-Indianern[WS 3] zu gehen, 400 bis 600 Meilen von hier, wohin mich ihre Häuptlinge eingeladen haben, um die geistige Freude zu genießen, daselbst noch vor meinem Lebensende einige neue indianische Missionen zu errichten.“ Der unermüdete Missionär veröffentlichte in jüngster Zeit auch eine „Geschichte der Indier“, so berichtet eine andere Quelle. „Das kleine biographische Lexikon“, S. 193, und soll es wohl heißen „der Indianer“. Die „Laibacher Zeitung“ meldet dann noch in neuester Zeit (1870, Nr. 153), daß der hochbetagte – also jetzt 95 Jahre alte – Missionär Pirc auf seiner Farm in Ottentail[WS 4] in Minesotta sich noch der gewohnten Gesundheit und Rüstigkeit erfreue. Allem Anscheine nach aber sind der Missionar Pirz in Nordamerika und der krainische Pfarrer Pirc zu Brezje in Oberkrain eine und dieselbe. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Belle Prairie (Wikipedia, englisch).
  2. Vorlage: Sank River. Korrigiert nach Sauk River (Minnesota) (Wikipedia, englisch).
  3. Ojibwa, Ojibwe (Wikipedia).
  4. Ottertail, Minnesota (Wikipedia, englisch).