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BLKÖ:Pejáchevich, Anton (I.) Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Peitl, Joseph
Band: 21 (1870), ab Seite: 434. (Quelle)
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Pejáchevich, Anton (I.) Graf (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Esseg im Jahre 1750, gest. zu Verbetitz in Slavonien 25. September 1802). Entstammt einem alten slavonischen Adelsgeschlechte, welches sich später in Ungarn ansässig gemacht. Ueber die Genealogie vergleiche auf der folgenden Seite die Quellen und die anliegende Stammtafel. Graf Anton ist der jüngste Sohn des im Jahre 1772 in den Grafenstand erhobenen Freiherrn Johann Joseph P. aus dessen Ehe mit Elisabeth Peterson. Im Alter von 18 Jahren trat Graf Anton als Unterlieutenant in das Kürassier-Regiment Karl Graf Pálffy, in welchem er schon binnen Jahresfrist zum Rittmeister vorrückte. Im Jänner 1773, damals erst 23 Jahre alt, kam er als Major in das Gradiscaner Grenz-Regiment, machte in dieser Eigenschaft den bayerischen Erbfolgekrieg mit, wurde bald darauf Oberstlieutenant und im April 1786 Oberst im 1. Banal-Grenz-Regimente. Im darauffolgenden Türkenkriege zeichnete der Graf bei mehreren Gelegenheiten sich aus. So vertheidigte er mit seinem Regimente die ganze ausgedehnte Cordonstrecke gegen alle feindlichen Unternehmungen mit großer Standhaftigkeit. Als am 13. August 1789 eine starke feindliche Abtheilung – 9000 Türken und meist Reiter – einen Hauptangriff auf die Czernopataker Schanze unternahmen, vertheidigte sich P. mit nur sechs Compagnien gegen die Angreifer auf das Hartnäckigste durch eilf Stunden, schlug endlich den Gegner zurück und brachte ihm einen empfindlichen Verlust bei. In Folge dieses glücklichen Ausganges blieb nicht allein das Innere der Grenzstrecke vor weiteren feindlichen Angriffen gesichert, sondern es wurden auch die Hauptoperationen gegen die Festungen Dubicza, Novi und Czettin wesentlich erleichtert. Außerdem hatte P. in diesem Kriege mehrere Fouragirungen mit glücklichem Erfolge ausgeführt und war dafür in den Relationen des Feldmarschalls Loudon öfter angerühmt worden. Für sein ausgezeichnetes Verhalten im Türkenkriege, insbesondere für seine Vertheidigung der Czernopataker Schanze ist dem Grafen im 23. Capitel (vom 19. September 1790) das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens verliehen worden. Im Jahre 1793 rückte Graf P. zum General-Major vor und leistete bei der Rheinarmee und in den Kriegen gegen Frankreich bis zum Friedensschlusse von Campoformio ersprießliche Dienste. Nun kam er als Brigadier nach Agram, rückte im Jahre 1801 zum Feldmarschall-Lieutenant vor, worauf er sich in den Ruhestand zurückzog, den er jedoch nicht lange mehr genoß, da er schon im Herbste des folgenden Jahres, erst 52 Jahre alt, starb. Graf Anton war mit Barbara Gräfin Draskovich von Trakostyán vermält und ist der Stifter der Linie zu Ofen, die gegenwärtig mit dem Enkel des Grafen Anton, mit Graf Johann Nepomuk, nur mehr auf zwei Augen steht [435] und, da Graf Johann bereits 66 Jahre alt, dem Erlöschen nahe ist.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 306 u. 1734.