BLKÖ:Pecchio Ritter von Weitenfeld, Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 409. (Quelle) | |||
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Karl in der Schlacht bei Wagram, geb. zu Wotitz in Böhmen um das Jahr 1780, gest. zu Prag 6. März 1866).[BN 1] Der Sohn des Postmeisters in Wotitz. Das Geburtsjahr wird in der Conduitliste und in der Dienstesbeschreibung verschieden: einmal 1779, dann wieder 1781, angegeben. P. trat am 15. März 1797 als Cadet in das Infanterie-Regiment Graf Kinsky, nachmals Vogelsang, Nr. 47 ein, in welchem er am 1. März 1799 zum Fähnrich, am 27. Mai 1800 zum Unter-, am 1. September 1805 zum Ober- und am 6. Juli 1809 zum Capitänlieutenant vorrückte. Am 1. September 1813 wurde er wirklicher Hauptmann, am 15. April 1817 trat er in den Pensionsstand über und bei Gelegenheit der Enthüllung des Erzherzog-Karl-Monumentes, im Jahre 1860, wurde der damals 80, und nicht, wie es in der „Militär-Zeitung” heißt, 91jährige Hauptmann Pecchio mit dem Majors-Charakter ad honores ausgezeichnet. Im Jahre 1842 wurde P., der sich bis dahin auf Grundlage von Familienüberlieferungen des amtlich beanständeten Ritterstandes bediente, zu Folge des ihm am 21. October 1825 verliehenen Leopold-Ordens in den Ritterstand erhoben. P. hat die Feldzüge der Jahre 1799, 1800, 1805, 1809, 1813, 1814 und 1815 mitgemacht, in der Schlacht bei Wagram, 5. Juli 1809, sich aber ein besonderes, mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens belohntes Verdienst erworben. Nach dem Ordens-Diplome ddo. 16. Jänner 1826 – die Verleihung selbst war schon früher erfolgt – ist ihm derselbe verliehen worden: „vorzüglich in Berücksichtigung des ganz besonderen Verdienstes, den (sic) du dir am 5. Juli 1809 in der Schlacht bei Deutsch-Wagram erworben hast, wo du als damaliger Commandant der 17. Compagnie unsers Infanterie-Regiments Vogelsang, als der Feind, durch den Rauch des brennenden Dorfes Baumersdorf gedeckt, die Flanke dieses Regiments umging, und als dasselbe durch den zu raschen Angriff des Feindes in Unordnung gerieth und Unser Bruder Erzherzog Karl Liebden als Generalissimus die Ordnung wieder herzustellen bemüht war, hiebey aber selbst in Lebensgefahr gerieth, indem mehrere Franzosen vordrangen und einer derselben mit auf ihn angeschlagenem Gewehre ihm zurief: Rendez vous General, auf den den Erzherzog verfolgenden Franzosen eindrangst, denselben niederhautest, mehrere zunächst zu dir gestoßene Mannschaft aufstelltest und mit selben die übrigen den Erzherzog bedrohenden [410] Franzosen zurückgeworfen hast“. Der Veteran – der bald nach seinem Uebertritte in den Pensionsstand sich mit einem Fräulein Therese Schuh vermält hatte, wohnte der am 51. Jahrestage der Schlacht von Aspern im Jahre 1860 stattgehabten Enthüllung des Erzherzog Karl-Monumentes bei, welche Feier der Greis noch 6 Jahre überlebte. Zwei von seinen Söhnen, Adolph und Wenzel, dienen als Officiere in der kaiserlichen Armee, ersterer war im Jahre 1868 Major im 37., letzterer Hauptmann im 74. Infanterie-Regimente.
Pecchio Ritter von Weitenfeld, Karl (k. k. Major und Lebensretter des Erzherzogs- Ritterstands-Diplom ddo. 7. September 1842. – Bohemia (Prager politisches und Unterhaltungsblatt, 4°.) Jahrg. 1860, Nr. 123, S. 1136. – Militär-Zeitung, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) XIII. Jahrg. (1860), Nr. 42, im Texte des Aufsatzes: „Enthüllung des Erzherzog Karl-Monuments“. – Hoffinger (Jos. Ritter von), Oesterreichische Ehrenhalle. Separat-Abdruck aus dem österreichischen Volks- und Wirthschafts-Kalender für 1868 (Wien, Ant. Schweiger, gr. 8°.) S. 3.
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ Nachtrag. Nach der „Oesterreichisch-ungarischen Wehrzeitung“ 1870, Nr. 125, wäre der Major Pecchio Ritter von Weitenfeld, der bereits 1866 als verstorben gemeldet worden, 1870 noch am Leben gewesen und hätte im genannten Jahre am 29. August in Prag sein 100. Geburtsfest – als der damalige älteste Veteran der österreichischen Armee – begangen. Als Nachtrag zu den Quellen fügen wir bei: „Wiener-Zeitung 1860, S. 2153. [Band 54, S. 193]