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BLKÖ:Péterffy, Karl (Jesuit)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Peterka, Johann
Band: 22 (1870), ab Seite: 72. (Quelle)
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Einer andern Familie gehört der gleichnamige gelehrte Jesuit Karl Péterffy (geb. zu Preßburg am 21. August 1700, gest. am 24. August 1746) an: nämlich dem freiherrlichen Geschlechte der Péterffy von Somoske. Mit 16 Jahren trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu, beendete seine Studien im Collegium zu Trencsin, erlangte die philosophische und theologische Doctorwürde, versah alsdann das Lehramt aus der Dicht- und Redekunst zu Tyrnau, nach erlangter Priesterwürde jenes aus der Dialektik zu Wien. Nach einigen Jahren kehrte er in sein Vaterland zurück, wo er sich ausschließlich mit historischen Forschungen beschäftigte, aus verschiedenen Archiven in Ungarn und selbst aus der Bibliothek des Vatikan auf Ungarn bezügliche Urkunden copirte und zugleich eine ansehnliche Sammlung von Münzen ungarischer Könige zu Stande brachte. Ein frühzeitiger Tod – er wurde 46 Jahre alt – entriß ihn seinen Arbeiten. Er schrieb in lateinischer Sprache und hat folgende Werke durch den Druck veröffentlicht: „Sex ex Ursinorum Ducum et comitum stirpe Heroes seu Decus Europae, Domus Ursina origine, gestis, cognatione Principum illustries etc.“ (Tyrnaviae 1725, 8°.), Festschrift zu Ehren des als Benedict XIII. gewählten Papstes aus dem Hause Ursini; – „Juris descriptio seu Curia Judicum Regni Hungariae“ (Tyrnaviae 1726, 8°.); – „Sacra Concilia Ecclesiae Romano-Catholicae in Regno Hungariae celebrata ab a. Chr. MXVI. usque MDCCXV. Accedunt Regum Hungariae et Sedis Apostolicae Legatorum Constituiones ecclesiasticae ex Mauscriptis etc.“ Partes duae (Viennae 1742, Fol.), Peterffy’s Hauptwerk. Zwei andere, auch bereits begonnene Arbeiten wurden durch [73] sein mittlerweile eingetretenes Ableben unterbrochen: eine Geschichte des Hauses Scarlatti, wozu ihn der damalige Fürst der Moldau, Joh. Constantin de Scarlatte, aufgefordert und zu welchem Zwecke er bereits große Materialien gesammelt; ferner eine Vertheidigungsschrift für den ungarischen Clerus gegen das Werk: „Historiae litterariae Hungariae antiqui, medii et recentioris aevi lineamenta“, die er eben auch erst angefangen hatte. [Horányi (Alex.), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tom. III, p. 70. – Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae Regiae literaria (Budae 1835, 4°.) p. 73. – Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 262.]