BLKÖ:Neuberger, Joseph
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 20 (1869), ab Seite: 244. (Quelle) | |||
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[245] am 18. Februar 1847 sein fünfzigstes Dienstjahr. Das ereignißreiche Jahr 1848 kam heran, der nahezu 70jährige Veteran, der bereits in 10 Hauptschlachten, 24 großen Treffen und über 40 Gefechten und Scharmützeln in acht Feldzügen mitgefochten und sechsmal schwer verwundet worden, diente weiter! Im genannten Jahre zum Oberstlieutenant befördert, stand er bei der Armee in Italien. Bei der Beschießung Udine’s erhielt er durch den Sturz seines Pferdes eine Contusion, machte aber, zur Noth hergestellt, den Feldzug dieses Jahres ganz mit und trat dann nach 52 wechselvollen und ereignißreichen Dienstjahren als Oberst in den Ruhestand, den er noch fünf Jahre genoß, worauf der tapfere Krieger im Alter von 75 Jahren starb.
Neuberger, Joseph (k. k. Oberst, geb. zu Amorbach im Kurmainzischen im Jahre 1779, gest. zu Brünn 6. Janner 1854). Gegen den Willen seiner Angehörigen trat er im Jahre 1797, damals 18 Jahre alt, als Gemeiner in das Infanterie-Regiment Stain Nr. 50, zog mit demselben noch im nämlichen Jahre in den Feldzug, dann in jene der Jahre 1799, 1800 und 1805, während welcher Zeit er es bis zum Feldwebel gebracht hatte. In diesen Feldzügen hatte er in den drei Schlachten bei Ostrach, Stockach und Zürch, in den blutigsten Gebirgsgefechten des Jahres 1799, in der Schweiz und im Vorarlberg, bei Feldkirch, am Luciensteige, bei Bludenz, Zenetz, Urseren, Dissentis, Will, Sargans, Mollis, Andelfingen, an der Thurbrücke, Neftenbach und Stöß, Rohrbaß und Zollikau, Schindelleggi, und im Jahre 1805 bei Bregenz an der Klause und in vielen kleinen Scharmützeln mitgekämpft und in denselben fünf, meist schwere Schußwunden erhalten, war zweimal verwundet in Gefangenschaft gerathen, ranzionirte sich einmal selbst, einmal wurde er ausgewechselt. Im Jahre 1809, damals Fähnrich und Adjutant eines selbstständigen Bataillons, kämpfte er im Feldzuge genannten Jahres in den Schlachten bei Abensberg, Aspern und Wagram, dann in den Treffen bei Thann, Landshut, Neumarkt, Edelsberg und Znaim. Im Jahre 1810, nach Auflösung des Infanterie-Regiments Stain, kam er als Unterlieutenant und Bataillons-Adjutant in das Infanterie-Regiment Joseph Graf Colloredo Nr. 57, wo er bald zum Oberlieutenant und Regiments-Adjutanten vorrückte. In dieser Stellung kämpfte er in den Feldzügen der Jahre 1813, 1814 und 1815 in den drei Hauptschlachten bei Dresden, Wachau und Leipzig mit. In letzterer that er sich im Sturme bei Liebertwolkwitz so hervor, daß er in der gedruckten Schlachtrelation unter den Helden des Tages namentlich aufgeführt wurde. Nun mit dem Regimente in Frankreich einrückend, focht er bei Montereau, wo er wieder schwer verwundet und mit den Trümmern des Regiments, das nahe an acht Zehntel bloß an Todten und Verwundeten verloren hatte, gefangen wurde. Während der hundert Tage wohnte er den Cernirungen der Festungen Hüningen, Schlettstadt, Neu-Breisach und Straßburg und vielen heftigen Vorpostengefechten bei. In den nun folgenden Friedensjahren leistete er im Jahre 1830 als Grenadier-Hauptmann bei Errichtung des 1. Landwehr-Bataillons in Galizien vortreffliche Dienste. Im Jahre 1842 wurde N. außer seiner Tour nach 45jähriger Dienstzeit zum Major im Infanterie-Regimente Erzherzog Karl Nr. 3 befördert und feierte in demselben fünf Jahre später- Oesterreichischer Militär-Kalender für das Jahr 1855. Herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, 8°.) VI. Jahrgang, S. 122. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, gr. 4°.) Jahrg. 1854, S. 21: „Nekrolog“. –