Zum Inhalt springen

BLKÖ:Nejebse, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Nejedly, Adalbert
Band: 20 (1869), ab Seite: 162. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Nejebse in Wikidata
GND-Eintrag: 1024290018, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Neipperg, Wilhelm Reinhard Graf|20|162|}}

Nejebse, Johann (Maler, geb. zu Karlstein in Böhmen im Jahre 1810, gest. zu Baden bei Wien 14. April 1856). Ueber seine Jugendgeschichte und über seinen Bildungsgang ist Näheres nicht bekannt. Ob er Autodidact oder ob er die Akademie der bildenden Künste besucht, ist auch nirgends ersichtlich. Nur so viel ist aus seinen Arbeiten zu erkennen, daß er ein geschickter Porträtmaler war und daß seine Bildnisse sich durch sprechende Aehnlichkeit, correcte Zeichnung und frische Farbe auszeichneten. Er lebte und arbeitete vorzugsweise in Wien. Von seinen Arbeiten befindet sich der größte Theil im Besitze von Privaten. Er malte vornehmlich Porträte und darunter mehrerer ihm befreundeter Schriftsteller und Tonkünstler, deren einige lithographirt wurden. Es sind von diesen zu erwähnen: „Franz Xaver Hölzl“ [Bd. IX, S. 116], der tüchtige Domcapellmeister zu Fünfkirchen; „Dr. August Schmidt“, der eigentliche Gründer des Wiener Männergesang-Vereins; ferner der „Hofrath Albert Graf Gyulai“ u. m. A. Ein „Studienkopf“ von seiner Hand war in der Jahres-Ausstellung 1839 der Akademie der bildenden Künste in Wien zu sehen. Eine von ihm gemalte „Madonna“ und ein „Christuskopf“ sind nach seinem Tode für die Gallerie des Herrn Erzherzogs Albrecht in Wien angekauft worden. Eine „Unbefleckte Empfängniss Mariä“, ein überlebensgroßes Gemälde, befindet sich im Besitze der Baronin Kraus, Witwe des ehemaligen Finanzministers Philipp Kraus. Nejebse war auch tüchtig musikalisch gebildet, ein beliebter Sänger und Mitbegründer des Wiener Männergesang-Vereins. Er starb zu Baden bei Wien, unverehelicht, im Alter von erst 46 Jahren. – Sein Bruder Wenzel (geb. 26. September 1796, gest. im April 1865), seit 1819 im Staatsdienste und zuletzt k. k. Rath und Cassadirector, war gleichfalls ein guter Sänger und Franz Schubert’s Freund. Ein minder freundliches Andenken hat er als Censor hinterlassen, in welcher Eigenschaft er mit ängstlicher Strenge, alles, was ihm nur einigermaßen bedenklich schien, unbarmherzig strich. Seine Tochter hat sich in Wien als eine vortreffliche Liedersängerin in weiteren Kreisen bekannt gemacht.

Wanderer (Wiener polit. Blatt), Jahrg. 1856, Nummern vom 18. April und 25. Juni; – dasselbe Blatts Jahrg. 1865, Nummer vom 22. April.