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BLKÖ:Moser von Ebreichsdorf, Karl Leopold Joachim Daniel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 19 (1868), ab Seite: 152. (Quelle)
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3. Karl Leopold Joachim Daniel (geb. 2. September 1744, gest. zu Wien 21. August 1823). Der ältere Sohn zweiter Ehe des Karl Leopold Friedrich Freiherrn von M. [s d. S. 149] mit Katharina von Brockhof. Nachdem der älteste Sohn aus erster Ehe, Franz de Paula (geb. 1716), als Rittmeister im Dragoner-Regimente Prinz von Savoyen einem Fieber in Ungarn erlegen, der nächste, Ferdinand Maximilian, im Jahre 1779 im Alter von 61 Jahren, ohne Hinterlassung männlicher Erben und auch alle übrigen Söhne erster Ehe lange vor Karl Leopold gestorben waren, wurde dieser Chef der Familie. Nach beendeten Studien trat er bei den niederösterr. Ständen in Dienste, wurde Obereinnehmer und Raitherr, im Jahre 1764 Truchseß, nach Auflösung der ständischen Collegien im Jahre 1765 niederösterr. Regierungsrath, im Jahre 1770 Verordneter des niederösterr. Ritterstandes, im Jahre 1784 ständischer Ausschuß und im Jahre 1790 beständiger ständischer Ausschuß mit Gehalt. Als Kaiser Joseph II. die Urbarial- und Landesregulirung einzuführen begonnen hatte, veröffentlichte Moser die Schrift: „Betrachtungen über alle Theile der neuen landesfürstlichen und obrigkeitlichen Steuer-Regulirung“ (Wien 1799, v. Trattnern). Mit Nachdruck stemmte er sich gegen ein nicht ausgeführtes Project des Hofrathes Plank in Robotsachen, gegen die im dritten Jahre nach ihrem Bestande im Jahre 1781 wieder aufgehobene Tranksteuer, sowie gegen die Steuerregulirung in Urbarialgegenständen und gegen die Zertrümmerung der ständischen und Landesverfassung im Jahre 1790. Im Jahre 1802 wurde Freiherr von M. niederösterr. Landes-Untermarschall und 1819 Ritter des Leopold-Ordens. Bemerkenswerth ist noch die von ihm gemachte Entdeckung eines Fehlers, welcher sich bei Ausschreibung der vom Hofe im Jahre [153] 1806 aufgelegten 12 Procente eingeschlichen und in Folge dessen jährlich um nicht weniger denn 500.000 Gulden zu viel ausgeschrieben und an den Allerh. Hof abgeführt wurden, worauf dann von Seite des Staates der Rückersatz erfolgte. Mit seiner seit 26. Mai 1771 ihm angetrauten Gemalin Theresia von Suttner-Gundacker ererbte er die vordem Suttner’sche Herrschaft Ebenfurt, auf welcher er auch im Jahre 1823, kurz vor vollendetem 80. Jahre, verschied. Sein ältester Sohn Karl Ferdinand Joseph wurde nun Chef des Hauses. –