BLKÖ:Morzin, Rudolph (gest. 1646)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Morzin, Rudolph (geb. 1801) | ||
Band: 19 (1868), ab Seite: 111. (Quelle) | |||
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Ferdinand II. Im Jahre 1631 war er Commandant von Neu-Brandenburg, konnte aber den Ort gegen König Gustav Adolph von Schweden, der ihn belagerte, nicht halten. Nun focht er in der Schlacht bei Leipzig und führte sein Regiment, das sich in der Armee Wallenstein’s befand, nach Böhmen, das, im Aufstande befindlich, wieder zur Ruhe zurückgeführt werden sollte. Später rückte er nach Oesterreich gegen die aufständischen Bauern vor. Mit Wallenstein’s Heer bezog er dann das Lager von Nürnberg, focht in der Schlacht bei Lützen, 1632, und bei Schweidnitz, 1633. Nun wohnte er der Eroberung von Regensburg bei, und hatte an dem großen Siege bei Nördlingen so wesentlichen Antheil, daß der Kaiser Ferdinand anläßlich seines Wohlverhaltens ein eigenes Dankschreiben an ihn richtete. In den nächstfolgenden Jahren focht er theils selbstständig, theils mit chursächsischen und Hatzfeld’schen Truppen vereint, mit wechselndem Glücke in Schlesien, Brandenburg und Pommern, und nahm im Jahre 1636 nach sechswöchentlicher Belagerung Stargard; in der unglücklichen Schlacht bei Wittstock, am 24. September 1636, wurde er aber durch einen Streifschuß am Kopfe verwundet und verlor ein Auge. Im Jahre 1638 wurde er chursächsischer Feldmarschall, drang dann, vereint mit kaiserlichen Truppen, nach Mecklenburg vor, erlitt aber dort von den Schweden bei Dömitz großen Schaden. Im folgenden Jahre wurde er nach Wien berufen, um den Berathungen über die Fortsetzung des Krieges beizuwohnen, dann kehrte er zur chursächsischen Armee zurück und vereinigte sich mit den Truppen, welche der kaiserliche General Buchheim führte. Mit diesen vereint, kämpfte er unweit Chemnitz bei Hohenstein gegen die von Banner befehligten Schweden, wurde aber geschlagen und General Buchheim gefangen. Durch diesen letzten Schlag ward das Vertrauen Chursachsens in sein Feldherrntalent so stark erschüttert, daß er kurze Zeit darnach seiner Stelle enthoben wurde. Er begab sich nun nach Böhmen und lebte dort abwechselnd in Prag und auf seinen Gütern. Im Jahre 1632 erhielt er mit seinem Bruder Paul zugleich den Reichsfreiherrn- und im Jahre 1636 den Reichsgrafenstand. Rudolph’s Ehe mit Sabina Sylvia Wrzowzin Freiin von Wrzowetz, verwitweten Gräfin Hrzan-Harras, blieb kinderlos. Seine Herrschaft Vrchlab ging nach seinem Tode an seinen Bruder Paul über, der aus derselben und noch mehreren anderen Gütern ein Familien-Fideicommiß errichtete, das noch gegenwärtig besteht. –
5. Rudolph Freiherr, nachmals Graf von Morzin (gest. zu Prag im Jahre 1646), ist ein Sohn des Blasius von M. und widmete sich frühzeitig dem Dienste der Waffen. Anfangs diente er dem Könige Sigismund III. von Polen, später dem Kaiser