Zum Inhalt springen

BLKÖ:Mihálka, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Mihálik, Johann von
Nächster>>>
Mihalović
Band: 18 (1868), ab Seite: 257. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Mihálka in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Mihálka, Anton|18|257|}}

Mihálka, Anton (Schulmann, geb. zu Waitzen 4. December 1810). Nachdem er zu Waitzen die Elementar- und Gymnasial-Studien beendigt, wurde er im Jahre 1827 unter die barmherzigen Brüder aufgenommen. Als solcher verlebte er das Probejahr zu Trentschin, hörte dann die Philosophie zu Waitzen, den größeren Theil der Theologie aber in Neutra. Mit einem Male jedoch wollte ihm das Mönchsleben nicht mehr zusagen, und ehe er noch die theologischen Studien beendet, verließ er den Orden und begann das Studium der Medicin, wozu ihn vornehmlich seine Neigung zur Naturwissenschaft drängte. Nun betrieb er mit besonderer Vorliebe Mineralogie und Zoologie. Im Jahre 1842 erhielt er ein Lehramt im Thierarznei-Institute, in welchem er vier Jahre hindurch die Naturgeschichte, Thierzucht und Heilmittellehre vortrug. Im Juni 1846 folgte er einem Rufe an die neugegründete Joseph-Industrieschule als Professor für Naturgeschichte, Waarenkunde und commercielle Geographie. An derselben war er bis zum Jahre 1850 thätig, worauf er pensionirt wurde und einige Zeit ausschließlich der Pflege der mit aller Liebe betriebenen Naturwissenschaften lebte. Im Jahre 1856 erhielt er die Erlaubniß, eine Lehr- und Erziehungsanstalt zu begründen, worauf er alsbald seine Elementar-, Real- und Gymnasial-Lehr- und Erziehungs-Anstalt eröffnete, und in derselben sein Hauptaugenmerk auf den Vortrag der Realgegenstände richtete. Schon seit dem Jahre 1843 war er schriftstellerisch thätig gewesen und hatte „Jegeczisme elemei“, d. i. Die Elemente der Krystallkunde (Pesth 1843, mit 12 lith. Taf.) herausgegeben. Diesem Werke folgten: „Asványtan“, d.i. Mineralogie, zum Gebrauche der Mittelclassen (ebd. 1851, mit 109 Fig., 8°.); – „Növénytan“, d. i. Botanik (ebd. 1852, mit 300 Holzschn. im Texte, 8°.) – und „Allattan“, d. i. Zoologie (ebd. 1854, mit 170 Holzschn., 8°.). Das erstgenannte von seinen Unterrichtsbüchern, die Krystallographie, wurde auch in Siebenbürgen als Schulbuch benützt; die drei letzten aber, von denen bald umgearbeitete neue Auflagen erschienen waren, von dem damaligen Ministerium des Unterrichts als Lehrbücher angenommen. Es muß anerkannt werden, daß Mihálka in der Mineralogie und Zoologie, insbesondere aber in der Darstellung der wirbellosen Thiere, deren Terminologie bis dahin sehr mangelhaft gewesen, in der Bildung zweckentsprechender magyarischer Benennungen, so zu sagen, ein Bahnbrecher gewesen. Gründliche Kenntnisse in der Naturwissenschaft, wie nicht minder innige Vertraulichkeit mit Geist und Wesen der Sprache, haben ihn in diesem [258] Puncte wesentlich unterstützt. Seine in den letzten Jahren verfaßten neuen Werke, sowie die neueren Auflagen seiner früheren Schriften sind unter folgenden Titeln erschienen: „Alattan felsőbb gymnasiumok használatára“, d. i. Zoologie zum Gebrauche des Obergymnasiums (2. Aufl., Pesth 1860, Heckenast, mit Holzschn. im Texte, 8°.); – „A földisme alapvonalai a lyceum és főreáltanodákbani használatra“, d. i. Grundzüge der Geognosie für Lyceal- und Ober-Realschulen (ebd. 1862, 8°., mit 206 Holzschnitten); – „Az állattan elemei algymnasium-és alreáltanodákbani használatra“, d. i. Elemente der Zoologie zum Gebrauche für Untergymnasien und Unter-Realschulen (ebd. 1864, mit 116 Holzschn., 8°.); – „Az állattan alapvonalai. Főgymnasium és főreáltanodákbani használatra“, d. i. Grundzüge der Zoologie für Obergymnasien und Ober-Realschulen (ebd. 1864, 8°.); – „Az ásványtan elemei. Algymnasium és alreáltanodákbani használatra“, d. i. Elemente der Mineralogie für Untergymnasien und Realschulen (ebd. 1864, mit 155 Holzschnitten, 8°.); – „Az ásványtan alapvonalai. Főgymnasium és főreáltanodákbani használatra“, d. i. Grundzüge der Mineralogie für Obergymnasien und Ober-Realschulen (ebd. 1864, mit 140 Holzschn., 8°.); – „Az állatország alapvonalai. Főgymnásumok és főreáltanodák használatára. Harmadik javitott kiadás“, d. i. Grundzüge des Thierreiches. Für Obergymnasien und Ober-Realschulen. Dritte verbess. und verm. Aufl. (ebd. 1865, mit 170 Holzschn., 8°.). M. ist ein tüchtiger Schulmann, einerseits die praktische Richtung einschlagend, andererseits die ganze Bedeutung der Naturwissenschaften erfassend, hat er durch seine gründlich gearbeiteten naturwissenschaftlichen Lehrbücher viel zur Verbreitung der Naturkunde in Ungarn beigetragen.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 199. – Pest-Ofner Localblatt 1856, Nr. 179 u. 223.