BLKÖ:Metzler, Jodok oder Jost
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 202. (Quelle) | |||
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Franz Joseph Weizenegger. In drei Abtheilungen. Bearbeitet und herausgegeben von M. Merkle (Innsbruck 1839, Wagner, 8°.) Abtheilg. I, S. 85. – Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 55.] –
4. Jodok oder Jost Metzler (geb. zu Andelsbuch in Vorarlberg um das Jahr 1575, gest. im Städtchen Weil (Wyl) im Jahre 1639). Trat in das Stift St. Gallen, in welchem er im Jahre 1593 die feierlichen Ordensgelübde ablegte. Nun schickte ihn das Stift nach Dillingen, wo er die philosophischen und theologischen Studien beendete. Später, um sich an der Quelle mit dem geistlichen Rechte vertraut zu machen, begab er sich nach Rom, wo er mit allem Eifer dem Studium oblag und im Jahre 1603 Doctor des Kirchenrechtes wurde. Als er darauf in sein Kloster zurückkehrte, verwendete ihn das Stift zu allen wichtigen Geschäften und übertrug ihm die vorzüglichsten Klosterämter. Unter anderen leitete er den Bau des Klosters Neu-Sanct Johann. Im Drucke sind von ihm erschienen Hymnen und Sequenzen, welche die Mönche Notker, Lutilo, Rapert und Hartmann im neunten und zehnten Jahrhundert verfaßt haben; ferner veranstaltete er eine von ihm aus alten Handschriften gesammelte und zusammengestellte Ausgabe der Werke des Heinrich Canisius; auch soll er unter dem angenommenen Namen Hermann Josema eine in deutschen Reimen abgefaßte Spottschrift gegen die Protestanten herausgegeben haben. Nach Anderen jedoch wird ein Jesuit aus Goslar, Namens Johann Hammer, Rector des Collegiums zu Hildesheim, als Autor dieser unter dem lateinischen Titel: „Praedicanticum latinum“ in deutschen Reimen abgefaßten Schrift gehalten. Mehreres hat Metzler in Handschrift hinterlassen, und zwar eine Geschichte der Abteien St. Gallen, St. Johann und Engelberg. Diese Chronik Metzler’s, welche von dem Jahre 612 anhebt und bis 1442 reicht, hat einer seiner Schüler, Magnus Brüllisauer aus Appenzell, umgearbeitet und wollte sie im Jahre 1642 drucken lassen, wurde aber anderen Sinnes und sie blieb ungedruckt. Ferner hinterließ M. in Handschrift: Abhandlungen über die geistliche Gerichtsbarkeit des Klosters St. Gallen und Lebensbeschreibungen berühmter Männer des Stiftes Sanct Gallen. Die letzten Jahre seines Lebens brachte M. im Städtchen Weil (Wyl) zu, wohin ihn sein Abt als Statthalter entsendet hatte. [Arx (Ildephons v.), Geschichten des Cantons St. Gallen (St Gallen 1810–1813, Huber u. Comp., gr. 8°.) Bd. III, S. 270. – Vorarlberg, aus den Papieren des in Bregenz verstorbenen Priesters