BLKÖ:Metternich, Karl von (bis 1636)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Metternich, Johann Reinhard |
Nächster>>>
Metternich, Karl von (bis 1689) | ||
Band: 18 (1868), ab Seite: 53. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Karl von Metternich in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 138328080, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Johann (Hanns) Dietrich’s, von der Linie Vettelhofen, aus dessen Ehe mit Anna Frei von Dern, Bruder Johann Reinhard’s [Nr. 15], Emerich’s [Nr. 6] und Neffe Lothar’s [Nr. 22]. Auch Karl trat in den geistlichen Stand, und war zuletzt Domherr zu Lüttich und Chorbischof zu Trier tit. S. Castoris. In den letzten Lebensjahren seines Oheims, des Erzbischofs Lothar, hatte vornehmlich Karl die Angelegenheiten des Churfürstenthums geleitet und schmeichelte sich um so mehr mit der Hoffnung, dessen Nachfolger zu werden, als im Domcapitel viele seiner Vettern saßen. Wider Erwarten ging aber am 25. September 1623, als dem Wahltage, der Dompropst Philipp Christoph von Sötern aus der Wahl hervor. Zu dieser Enttäuschung gesellte sich noch der Umstand, daß zwischen dem neuen Erzbischofe und der Familie von Metternich von früher her ein mächtiger Zwiespalt bestand. Die Metternich traten nun in die entschiedenste Opposition zu dem Regenten, und als dieser sich in Frankreichs Schutz begab, förderten seine Gegner in aller Weise den Fortgang der kaiserlich spanischen Waffen. Im Bürgerkriege, dessen Schrecken das ganze Erzstift empfindlich heimsuchten, wurde der Churfürst Philipp Christoph von Sötern der Spanier und Metternich’s Gefangener. Unter den nach Entführung des Churfürsten vom Domcapitel eingesetzten Stiftsverwesern befand sich auch Chorbischof Karl. Dieser drang mit seinen Brüdern und mit den Reisigen des Grafen von Emden in der Stadt Trier ein, war aber auf der Moselbrücke vom Pferde gestürzt und hatte sich Kopf und Schläfe bedeutend verletzt. Ungeachtet dessen drang er in den Palast des Churfürsten, dessen Gefangennahme mittlerweile sein Bruder Emerich [Nr. 6] vollzogen hatte, ein. Karl’s Verletzung war aber eine so schwere, daß er an ihren Folgen zu Berburg im Luxemburg’schen am 2. November 1636 starb. Sein Grabdenkmal, das ihn in liegender Stellung in Lebensgröße im Priesterornate darstellt, aus Marmor in kunstvoller Weise ausgeführt, zählt noch heute zu den Zierden der Liebfrauenkirche in Trier. –
16. Karl von Metternich (gest. 2. November 1636), ein Sohn